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Scharf auf Plastikautos

©VOL Live/ Paulitsch
(VN) Egg - Matthias Meusburger gibt gerne Gas – auch auf dem Bobby-Car

„Er müsste gleich daher­kommen – wie ein Rennfahrer“, meint Mama Meusburger, als sie die Tür öffnet. Sprachs und dann biegt er auch schon um die Ecke. Der Rennfahrer ist Matthias Meusburger. Seines Zeichens Big Boss des Hasar-Pubs und somit Cheforganisator des internationalen Bobby-Car-Rennens in Egg-Großdorf. Fürs Foto hüpft er noch rasch in ein frisch gebügeltes „Hasar“-Hemd und dann kann es losgehen. Im Bregenzerwald hat sich das „Hasar Pub“ – seit drei Jahren ein eingetragener Seilziehclub samt Hütte – längst einen Namen gemacht. Spätestens nach dem ersten Bobby-Car-Rennen im vergangenen Jahr ist es auch außerhalb und bis weit über die Grenzen hinaus bekannt.

Bobby-Car die Zweite

Am Samstag, ist es wieder so weit – das zweite Rennen auf den flotten „Lauflernfahrzeugen“ steht auf dem Programm. In der klassischen Ausführung ein rotes, knapp 60 Zentimeter langes und 40 Zentimeter hohes vierrädriges Plastikauto. In der „getunten“ Version leicht verändert: Rollerblade-Downhill- statt Plastikreifen, Rennsitz, Hightech-Lenksäule. Aus einer Bierlaune heraus ist die Idee zum Bobby-Car- Rennen entstanden: „In einer Wirtschaft ist so ein Gefährt herumgestanden. Nach ein paar Gläsern hatten wir die Idee, ein Rennen zu veranstalten“, erzählt Matthias. So sollte es dann auch kommen, allerdings doch irgendwie anders. „Wir haben mit 30 bis 40 Startern gerechnet und ein Zelt für 200 Gäste organisiert“, erinnert sich der Big Boss. „Eine Woche davor haben die Mitglieder vom Club Vollaweck Langenegg ein Video von ihrer Trainingsfahrt ins Internet gestellt. Danach ist es so richtig losgegangen.“ Von einem Tag auf den anderen waren plötzlich 150 Teilnehmer gemeldet, das bestellte Zelt viel zu klein. Ein größeres für 700 Leute musste her. Ein regelrechter Bobby-Car-Boom im Land war ausgebrochen. Da das Rennen über den Klaratsberg, ein Genossenschaftsweg, führt, haben die Behörden in Sachen Genehmigung zum Glück nichts mitzureden. Internationales Starterfeld Heuer sind wieder ähnlich viele Starter gemeldet, auch einige aus dem Ausland: „Eine Urlauberfamilie, die im vergangenen Jahr am Start war, hat mich kürzlich angerufen. Da das Rennen heuer drei Wochen später stattfindet, haben sie extra ihren Urlaub verlegt“, meint der PS-Freak nicht ohne Stolz.

Wie alles begann

Das „Hasar-Pub“ ist ein Team aus 17 Leuten – Kollegen, die sich von Kindheitstagen an kennen: „Vor zehn Jahren haben wir begonnen, die Hütte zu bauen. Mit den Jahren ist sie immer größer geworden“, erinnert sich „Hasar“. Oberhalb seines Elternhauses, steht das berühmt-berüchtigte Clubheim. In Egg-Großdorf, Hasen 51. Daher der Hausname „Hasar“, der Spitzname Matthias‘, der Name des Clubs und überhaupt: „Als wir einen Namen gesucht haben, ist uns einfach nichts besseres als „Hasar-Pub“ eingefallen.“ Neben dem Bobby-Car hat Matthias Meusburger auch noch andere mehr oder weniger gefährliche Hobbys. Er fährt Eis- und Hornerrennen, mit der Wettkampf-Truppe der Feuerwehr holte er jüngst in Tisis den „Goldenen Helm“. Zudem veranstaltet der Club regelmäßig Seilziehwettbewerbe und wilde Feste. An den Plastik­autos fasziniert Matthias, „dass man auf der kleinen Kiste so schnell fahren kann.“ Mit bis zu 70 km/h heizen die Fahrer heute die einen Kilometer lange Strecke hinunter. Der Schnellste aller Klassen wird den Wanderpokal mit nach Hause nehmen – einen Schnuller. „Das passt einfach am besten zum Bobby-Car“, sagt Matthias.

ZUR PERSON

Matthias „Hasar“ Meusburger

Cheforganisator des internationalen Bobby-Car-Rennens in Egg-Großdorf und „Big Boss“ des „Hasar-Pub“

Geboren: 22. Juli 1987

Beruf: Automechaniker bei Skoda Neyer in Hittisau

Hobbys: Seilziehen, Wettkampftruppe der Feuerwehr, Motorrad-fahren, Feste machen, Hornerrennen, Eisrennen

 

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