Die Entscheidung ermöglicht es den vom Sturm Betroffenen, Bundesgelder zu beantragen, etwa für den Wiederaufbau ihrer Häuser oder für die Unterbringung in Ersatzwohnungen. Im Bundesstaat New York waren 1,5 Millionen Menschen ohne Strom. In New York standen sieben U-Bahn-Tunnel unter Wasser.
Fluten ziehen sich aus New York zurück
Nach dem Wirbelsturm “Sandy” entspannt sich in den ersten Teilen der schwer getroffenen Millionenstadt New York die Lage. Die Fluten wichen am Dienstag zurück. In dem weniger vom Unwetter geschädigten Stadtteil Harlem, wo in der Nacht das Wasser des Hudson River in Ufernähe knietief stand, blieb eine dünne Schlammschicht auf den Wegen zurück. Abgeknickte Äste lagen am Rand der Straßen. Anders als in den tiefer gelegenen südlichen Teilen der Insel Manhattan hatten die Menschen im nordwestlichen Teil Strom. Auch die Handynetze funktionierten dort.
Der Polizeichef von Little Ferry, Ralph Verdi, sagte im Sender CNN, Rettungskräfte brächten Anrainer in Sicherheit. Der Pegel sei mancherorts bis zu 1,8 Meter gestiegen. “Es war eine extrem schwierige Nacht”, sagte Verdi. “Wir haben noch immer einen Stromausfall. Wir tun unser Bestes.” Seine Stadt sei “in echten Schwierigkeiten”.
Dutzende Menschen starben
Wirbelsturm “Sandy” hat die Ostküste der USA mit voller Wucht getroffen und mehr als ein Dutzend Menschen getötet. Die Angaben über Opferzahlen variierten, zuletzt war von 16 Toten die Rede, unter ihnen mehrere Kinder. An der Küste kam es zu katastrophenartigen Zuständen mit Regen und Überflutungen. In einem Atomkraftwerk im Bundesstaat New Jersey gab es Hochwasser-Alarm. Millionen Menschen waren ohne Strom.
Nach einer ersten Expertenschätzung könnte Wirbelsturm “Sandy” an der US-Ostküste Gesamtschäden von bis zu 20 Milliarden US-Dollar angerichtet haben. Diese Zahl nannte der auf Risikoanalysen spezialisierte Versicherungsdienstleister Eqecat in der Nacht auf Dienstag in Oakland. Allerdings war das Unwetter zum Zeitpunkt der Schätzung noch nicht vorbei.
“Sandy” könnte noch auf Wintersturm treffen
Nach Angaben des US-Hurricane Centers erreichte das Auge des Wirbelsturms “Sandy” am Montagabend (Ortszeit) im Bundesstaat New Jersey nahe der Spielermetropole Atlantic City die Küste. Teile der Strandpromenade wurden beschädigt. Dann wirbelte der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde an der US-Ostküste entlang. Zuletzt zog er insgesamt abgeschwächt weiter westwärts. Wetterexperten befürchteten aber, dass “Sandy” später im Nordosten auf einen Wintersturm treffen könnte. Diese Kombination könnte dann zum schwersten Unwetter seit Jahrzehnten führen.
In New York hatten fast 400.000 Menschen in tiefer gelegenen Gebieten der Metropole schon vor dem Sturm ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Tausende Flüge an die US-Ostküste – auch von und nach Österreich – wurden gestrichen. Weiterhin gab es am Dienstag keine Flüge von Wien nach New York, dafür eine Wiederaufnahme der Verbindung Wien-Washington. Das war der Stand am Dienstagvormittag, wie AUA-Sprecherin Patricia Strampfer auf Anfrage der APA bekannt gab. Während der für 10.30 Uhr angesetzte Flug nach New York gecancelt wurde, da hier die Flughäfen weiterhin gesperrt sind, soll jener in die US-Hauptstadt um 13:25 Uhr starten, also um drei Stunden später als geplant.
Flugverkehr ab Mittwoch
Aus jetziger Sicht sollte der normale Flugverkehr nach New York ab Mittwoch wieder möglich sein, noch sei aber nicht absehbar, inwieweit der JFK-Airport von “Sandy” Schäden davongetragen hat, so Strampfer. Den Fluggästen wird daher geraten, sich via Internet auf dem Laufenden zu halten.
Der Sturm wirkte sich bereits auf den Endspurt zur US-Wahl am 6. November aus. Sowohl Präsident Barack Obama als auch sein Herausforderer Mitt Romney sagten mehrere Termine ab. Obama kehrte von einer Wahlkampftour in Florida nach Washington zurück und rief die Bevölkerung eindringlich dazu auf, den Anweisungen der Behörden zu folgen. “Dies wird ein großer und mächtiger Sturm”, warnte er im Weißen Haus. Er machte aber auch Mut: “Wir werden das zusammen überstehen.” Obama rief für Washington und New York sowie für die Bundesstaaten Maryland, Massachusetts und Delaware den Notstand aus.
Bei einer dramatischen Rettungsaktion brachten zwei Hubschrauber der US-Küstenwache 14 Besatzungsmitglieder des Filmschiffs “Bounty” in Sicherheit. Eine Stunden später geborgene Frau starb. Der Kapitän des Schiffes wurde zunächst weiter vermisst.
Sturm “Sandy” hatte bereits auf dem Weg durch die Karibik mehr als 65 Menschen in den Tod gerissen.
(APA)
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