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Russland beginnt Manöver im Süden und auf Krim

Polen: Waffenlieferungen "tunlichst vermeiden".
Polen: Waffenlieferungen "tunlichst vermeiden". ©AP
Einen Tag vor dem geplanten Ukraine-Krisengipfel demonstriert Russland erneut militärische Stärke. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete am Dienstag, rund 2000 Spähtrupp-Soldaten hätten ein Manöver in Südrussland begonnen. Es sei für einen Monat angesetzt. Russlands südlicher Militärbezirk grenzt an die Ukraine.
Ukraine: Tote bei Kämpfen
Merkel/Obama erhöhen Druck

Auch auf der von Russland annektierten Krim hätten mehr als 600 Soldaten eine Militärübung gestartet, meldete die Nachrichtenagentur Ria Novosti unter Berufung auf die Schwarzmeerflotte. Eine erhöhte Aktivität des russischen Militärs an der Grenze zur Ukraine war im Westen zuletzt kritisiert worden.

Ostukraine: Gefechte verschärfen sich

Am Mittwoch sollen der russische Präsident Wladimir Putin, sein ukrainischer Kollege Petro Poroschenko sowie Frankreichs Präsident Francois Hollande und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in der weißrussischen Hauptstadt Minsk zusammenkommen, um einen Waffenstillstand in der Ostukraine auszuloten. Dort haben sich die Gefechte zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten zuletzt weiter verschärft.

Ringen um diplomatische Lösung

Merkel und US-Präsident Barack Obama verständigten sich am Montag darauf, zunächst weiter auf eine diplomatische Lösung des Konflikts zu setzen. Merkel schließt Waffenlieferungen aus, Obama bezeichnete sie als eine der Optionen, die geprüft würden, sollte es in Minsk zu keiner Einigung kommen.

Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak sagte unterdessen dem Radiosender Jedynka, die Lieferung von Waffen sei die letzte Option. “Man sollte sie tunlichst vermeiden”, ergänzte er mit Verweis auf eine mögliche weitere Eskalation des Konflikts. Die Zeitung “Gazeta Wyborska” zitierte Siemoniak mit den Worten, Polen habe keine Pläne, schweres Militärgerät in die Ukraine zu schicken.

Kampf um Debalzewe

Das ukrainische Militär teilte am Dienstag mit, die Kämpfe im Osten hielten an. Ein Schwerpunkt bleibe der strategisch wichtige Ort Debalzewe unweit von Donezk. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien sieben Soldaten getötet und 23 weitere verletzt worden.

(APA)

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