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Russische Übungsflüge an Grenze zu baltischen Staaten

Russland reagiert auf die verstärkte NATO-Präsenz im Baltikum mit eigenen Verstärkungen.
Russland reagiert auf die verstärkte NATO-Präsenz im Baltikum mit eigenen Verstärkungen. ©AP
Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise unternimmt die russische Luftwaffe Übungsflüge mit Hubschraubern in der Nähe der Grenze zu Estland, Lettland und Litauen. Eine Reaktion auf die verstärkte NATO-Präsenz in den baltischen Mitgliedsländern.

Wie der Sprecher des Militärdistrikts West, Oberst Oleg Kotschetkow, am Mittwoch mitteilte, begann die Luftbrigade des Militärdistrikts Übungsflüge im Himmel über dem Nordwesten Russlands.

Reaktion auf NATO-Aktivitäten

Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitierte den Oberst mit den Worten, der Distrikt habe 2013/14 rund 50 neue Militärhelikopter bekommen, darunter Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 “Alligator”. Die drei ehemaligen baltischen Sowjetrepubliken sind seit 2004 Mitglied der NATO. Die transatlantische Militärallianz hat seit der Ukraine-Krise ihre Luftpatrouillen im Baltikum verstärkt.

NATO verstärkt Präsenz im Baltikum

Am Mittwoch landeten erstmals regulär NATO-Flugzeuge auf dem Luftwaffenstützpunkt Amari im Westen Estlands. Es handelte sich um vier dänische F-16-Kampfjets. Der estnische Regierungschef Taavi Roivas begrüßte während einer Zeremonie die Ankunft der Jagdbomber und der dazugehörigen 60 Soldaten. Seine Regierung arbeite daran, “dass unsere NATO-Verbündeten ständig in Estland bleiben”, sagte er. Bisher war der einzige NATO-Luftwaffenstützpunkt im Baltikum Siauliai im nördlichen Litauen.

Am Montag war eine Kompanie mit 150 Mann der 173. US-Luftlandebrigade Estland eingetroffen. Damit wurde die Entsendung von insgesamt 600 US-Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten abgeschlossen. Großbritannien entsandte diese Woche vier Kampfjets vom Typ Typhoon nach Litauen, Polen steuerte vier MiG-29-Kampfflugzeuge bei, und Frankreich schickte vier Rafale-Maschinen nach Polen. Schon im März beschloss die NATO, AWACS-Aufklärungsmaschinen vom deutschen Geilenkirchen und vom britischen Waddington aus in die Region zu entsenden.

Patrouillen im Grenzgebiet zu Russland

Ab Donnerstag sichern nach NATO-Angaben britische, dänische und polnische Kampfflugzeuge den Luftraum über dem Baltikum. Die drei Staaten lösen die USA ab, die diese Aufgabe seit dem 1. Jänner übernommen hatten. Kampfflugzeuge der NATO patrouillieren routinemäßig über den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, die selbst über keine schlagkräftige Luftwaffe verfügen. Die Verantwortung für den Einsatz wechselt alle vier Monate zwischen den Verbündeten. Seit Jänner flogen vier US-Kampfjets vom Typ F-15 über dem Baltikum. Im März stockten die USA diese Präsenz um weitere sechs F-15-Kampfflugzeuge auf. (red/APA)

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