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Ruf nach Natura 2000-Gebiet

EU wirft Auge auf den "Ifen"
EU wirft Auge auf den "Ifen" ©Wikipedia
Bregenz - Naturschutzorganisationen und Grundeigentümer wollen "Hohen Ifen" auch auf Vorarlberger Seite schützen.
Abgrenzungsvorschlag im Überblick

Ins Licht der Öffentlichkeit gerückt ist das Gebiet um den „Hohen Ifen“ nicht zuletzt aufgrund der geplanten und umstrittenen Panoramabahn im Kleinwalsertal. Und alsbald dürfte auch die EU ein Auge darauf haben. Auf bayrischer Seite hat das Gebiet bereits die höchste Schutzkategorie in der EU – als Vogelschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet (diese bilden zusammen Natura 2000).

„Einmalige Koalition“

Jetzt soll Vorarlberg mit dem Kleinwalsertal nachziehen. Ein diesbezüglicher Antrag ist bereits in Richtung Brüssel unterwegs. Unterstützt von sämtlichen Naturschutzorganisationen sowie Grundeigentümern. „Das ist eine einmalige Koalition“, ist Hildegard Breiner, Russ-Preis-Trägerin und Obfrau des Naturschutzbundes, optimistisch. Gestern wurden die Proponenten bei Umweltlandesrat Erich Schwärzler vorstellig. „Das Ifengebiet stellt in der Natur ein zusammenhängendes, einheitliches Gebiet dar und ist in beiden Staaten gleich schützenswert. Nur eine Nominierung auch des österreichischen Teils und damit ein Schutz über die Staatsgrenzen hinweg entspricht den Vorgaben des Natura 2000-Schutzsystems“, heißt es im Antrag, dem bereits vierten nach 1979, 2001 und 2003. Erstmals wird diesmal jedoch auf EU-Ebene um eine Nachnominierung des „Hohen Ifen“ als Natura 2000-Gebiet ersucht.

Sensibles Karstgebiet

35 Tier- und Pflanzen-Arten der Roten Liste sind laut Breiner in diesem Gebiet beheimatet. Zudem sei es auch als Wasserschutzgebiet nicht zu vernachlässigen. Unter dem Karstgebiet befänden sich die größten Quellen Vorarlbergs. „Bei einem Farbversuch hat man innerhalb von 27 Stunden die Farbe in allen Quellen gefunden. Es ist ein hochgradig sensibles Karstgebiet“, führt Unterstützer und Grundeigentümer Jürgen Wälder aus. Jetzt ist Brüssel am Zug. „Wenn die Schutzinhalte gegeben und es der Wunsch der Grundeigentümer ist, dann wird es die Möglichkeit geben, dass man es ins Natura 2000-Gebiet aufnimmt“, verspricht Landesrat Schwärzler.

Unterstützer des Antrags

Bayern: Landesbund für Vogelschutz, Mountain Wilderness, Deutscher Alpenverein, Bund Naturschutz Bayern, Cipra Deutschland
Vorarlberg: Alpenschutzverein Vorarlberg, Alpenverein Vorarlberg, Bird Life Österreich, Bird Life Vorarlberg, Bürgerinitiative Kleinwalsertal, Humanitas, Fischereiverband Vorarlberg, Landschaftsschutz Kleinwalsertal, Naturfreunde Vorarlberg, Naturschutzanwaltschaft Vorarlberg, Naturschutzbund Vorarlberg, Alpenverein Kleinwalsertal, Obst- und Gartenkultur Vorarlberg, Vorarlberger Jägerschaft, Vorarlberger Waldverein
Grundeigentümer: Alpe Rubach, Alpe Ifer, Alpe Ifersgunten, zwei private Grundeigentümer

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