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Putin: Ohne Militärhilfe für Syrien noch mehr Flüchtlinge in Europa

Tote bei neuerlichem Anschlag in nordöstlicher Stadt Hassaka.
Tote bei neuerlichem Anschlag in nordöstlicher Stadt Hassaka. ©AP
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Militärhilfe seines Landes an Syrien verteidigt und angemerkt, dass ohne sie die Flüchtlingszahlen in Europa noch höher wären.
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Beim Gipfeltreffen des Militärbündnisses CSTO (Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit) in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe sagte Putin am Dienstag, in Syrien seien die meisten Menschen nicht vor der Armee, sondern vor islamistischen Gruppen wie der Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS) auf der Flucht.

Ohne Unterstützung “wäre Lage schlimmer als in Libyen”

Moskau werde der “legitimen” syrischen Führung auch weiterhin militärische Unterstützung leisten, bekräftigte der Kreml-Chef. Hätte es das nicht getan, wäre die Lage dort schlimmer als in Libyen. Erneut rief Putin zu einer Koalition gegen den IS auf, der Syrien und den Irak umfassen müsse.

“Vereinigung unserer Kräfte gegen Terrorismus hat Vorrang”

“Vorrang hat heute die Vereinigung unserer Kräfte gegen den Terrorismus”, sagte Putin. Nur so könnten auch andere dringende Probleme wie die Flüchtlingsfrage gelöst werden. Der syrische Präsident Bashar al-Assad sei bereit, gemeinsam mit der zur Zusammenarbeit bereiten sogenannten gesunden Opposition den mehr als vier Jahre dauernden Bürgerkrieg in Syrien friedlich beizulegen.

Hinweise auf ein verstärktes militärisches Engagement Russlands in Syrien hatten zuletzt in Washington für Beunruhigung gesorgt. Die US-Regierung befürchtet, dass dabei auch von ihr als gemäßigt bezeichnete Rebellen in die Schusslinie geraten könnten, die mit westlicher Unterstützung gegen Assad kämpfen.

Zivilisten bei neuerlichem Bombenanschlag verletzt

Bei einem neuerlichen Bombenanschlag in der Stadt Hassaka im Nordosten Syriens wurden nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag vier Menschen getötet und 30 weitere zum Teil schwer verletzt. Bei den meisten Opfern handelte es sich demnach um Zivilisten. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, bei dem Attentat vor einem Regierungsgebäude habe es einen Toten und 15 Verletzte gegeben.

Am Montag waren in Hassaka bei der Explosion zweier Autobomben nach jüngsten Angaben der Beobachtungsstelle 32 Menschen getötet worden: zwei Kinder und 17 weitere Zivilisten, sieben regierungstreue Milizionäre und sechs kurdische Kämpfer. Zu dem Doppelanschlag bekannte sich später der IS.

Die Jihadistenmiliz war im Juni in die Stadt eingedrungen. Aus den von ihr eingenommenen Vierteln wurde sie einen Monat später von Regierungssoldaten und kurdischen Kämpfern wieder vertrieben. Heute werden Teile Hassakas von Regierungstruppen kontrolliert, in anderen Vierteln haben Kurdenmilizen das Sagen.

(APA)

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