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Pontifikat von Benedikt XVI. zu Ende - Sedisvakanz begonnen

Die Sedisvakanz hat begonnen, die Kirche ist ohne Papst.
Die Sedisvakanz hat begonnen, die Kirche ist ohne Papst. ©EPA
Das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. ist zu Ende gegangen. Am Donnerstag um 20.00 Uhr hat die Zeit der Sedisvakanz ("leerer Stuhl Petri") offiziell begonnen, an deren Ende die Wahl eines neuen Papstes stehen muss.
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Genau um 20.00 Uhr wurde das Tor der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo, 30 Kilometer südlich von Rom, geschlossen, in der sich Benedikt am Freitag zurückgezogen hatte. Benedikt XVI. ist ab jetzt emeritierter Papst. Die Schweizergarde zog von Castel Gandolfo ab. Ihr Auftrag ist der Schutz des amtierenden Papstes.

Gleiches Zeremoniell wie beim Tod

Zur gleichen Stunde versiegelte der Kardinalkämmerer (Camerlengo) der römischen Kirche, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78), in der dritten Etage des Apostolischen Palastes im Vatikan die Wohnung Benedikts XVI. und den Aufzug, der dorthin führt. Es ist das gleiche Zeremoniell wie beim Tod eines Papstes. Bis zur Wahl eines Nachfolgers bleiben die Räume verschlossen. Auch der Fischerring Benedikts XVI. hat keine Funktion mehr.

Kardinalskollegium leitet Vatikanstaat

Während der Sedisvakanz leitet das Kardinalskollegium die Kirche. Seine Befugnisse sind aber auf Aufgaben und Entscheidungen beschränkt, die nicht aufgeschoben werden können. Von Päpsten erlassene Gesetze dürfen in dieser Zeit nicht korrigiert oder abgeändert werden. Die zwischenzeitliche Verwaltung der Kirche übernimmt der Camerlengo mit drei Kardinal-Assistenten. Das Kardinalskollegium bereitet vor allem die Wahl des neuen Papstes vor. Während der Sedisvakanz werden spezielle Münzen und Medaillen geprägt.

Kardinäle klären Konklave-Termin

Mit Beginn der Sedisvakanz geht die Leitung der katholischen Kirche und des Vatikanstaates vorübergehend an das Kardinalskollegium über. Der Dekan des Kollegiums, Ex-Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano (85), lud die 208 Kardinäle zu Generalkongregationen in den Apostolischen Palast ein, die bis zum Beginn des Konklaves täglich stattfinden. Da viele Kardinäle, darunter der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, bereits im Vatikan versammelt sind, werden die Treffen am kommenden Montag beginnen. Zentrale Aufgabe ist die Festlegung des Starttermins für das Konklave, das schon wenige Tage später, möglicherweise am Wochenende, beginnen könnte. Benedikt XVI. gab den Kardinälen noch vor wenigen Tagen freie Hand für die schnelle Festsetzung eines Termins.

Benedikts Aufenthalt in Castel Gandolfo wird voraussichtlich länger sein. Nach Angaben italienischer Medien wird sich Ratzinger bis zu drei Monate und nicht nur bis Ende April wie bisher vermutet in der päpstlichen Sommerresidenz aufhalten. Die Restaurierungsarbeiten des Frauenklosters “Mater Ecclesiae” im Vatikan, in das sich Benedikt zurückziehen wird, werden später zu Ende gehen, als bisher vorhergesehen.

(APA)

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