Nach den massiven Übergriffen in der Kölner Silvesternacht hat die Polizei erstmals Fahndungsfotos von Verdächtigen veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen fünf Männer. Es sei das erste Mal, dass im Zusammenhang mit den Ermittlungen auf diese öffentliche Form der Fahndung zurückgegriffen werde, sagte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Dienstag. Die Ermittler riefen dazu auf, sich bei der Polizei zu melden, sofern man ein Gesicht wiedererkenne oder gar wisse, wo sich der Abgebildete aufhalte.
Nach Angaben Bremers geht es bei den Verdächtigen konkret um zwei mögliche Taten – eine sexuelle Nötigung und eine Beleidigung. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hätten die Abgebildeten in einem Fall ihre Opfer umzingelt und sexuell belästigt, erklärte die Polizei. Zudem sollen sie versucht haben, sie zu bestehlen. Zeugen und auch Betroffene seien trotz dieser Umstände aber in der Lage gewesen, Fotos von den Verdächtigen zu machen.
Fotos stammen aus Ermittler-Bildmaterial
Die Fotos stammen aus dem umfangreichen Bildmaterial, das die Ermittler mittlerweile angehäuft haben und das zum Teil von Überwachungskameras und zum Teil aus Privatbesitz stammt. Die “Ermittlungsgruppe Neujahr” hatte dazu aufgerufen, Fotos oder Videos aus der Silvesternacht auf einen Polizei-Server zu laden, damit das Material gesichtet werden kann.
Voraussetzung für die nun öffentliche Fahndung mit den Fotos sei die in diesem Fall ausreichende Bildqualität gewesen, erläuterte Oberstaatsanwalt Bremer. Zudem müsse es sich um einen Vorwurf von erheblicher Bedeutung handeln und die Chance bestehen, einen Ermittlungserfolg zu erzielen. Auch das sei gegeben.
Im und am Kölner Hauptbahnhof waren Frauen von Männergruppen – nach Angaben von Zeugen vor allem nordafrikanischer oder arabischer Herkunft – umzingelt, sexuell bedrängt und bestohlen worden. Bei der Staatsanwaltschaft Köln sind bislang mehr als 1100 Anzeigen eingegangen. Nach und nach werden immer mehr mögliche Täter identifiziert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag wird mittlerweile gegen 108 Beschuldigte ermittelt, 13 von ihnen sitzen in Untersuchungshaft.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0049 (0) 221 22 90 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
(dpa/Red.)
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