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Pater Sporschill zieht sich aus Concordia-Vereinsvorstand zurück

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Bregenz - Der Vorarlberger Jesuitenpater Georg Sporschill zieht sich aus dem Vorstand der Hilfsorganisation Concordia, die in Osteuropa vor allem Straßenkinder betreut, zurück.

Er habe zu seinem 65. Geburtstag Ende Juli seine operative Funktion abgegeben. “Ich wollte wieder mehr meiner eigentlichen Berufung folgen”, so Sporschill in der am Freitag erscheinenden Tageszeitung “Die Presse”. Interimistisch folgt ihm Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner nach.

Er wolle der Organisation “eher in meiner geistlichen Funktion die Treue halten”, erklärte Sporschill. Fundraising und Gespräche mit Förderern sollen künftig nicht mehr bei dem Vorarlberger liegen. Mit seinem Namen und Gesicht werde er weiter für Concordia da sein. Haselsteiner, ein langjähriger Concordia-Förderer und ehemaliger Beiratsvorsitzender, betonte, Sporschill sei für die Organisation nach wie vor elementar. Er sehe sich als Statthalter, bis eine längerfristige Nachfolge, eventuell wieder durch einen Jesuiten, gefunden sei.

Auch Mitbegründerin Ruth Zenkert geht als Leiterin des pädagogischen Bereichs. Ihre Aufgabe übernimmt der ehemalige Bosch-Vorstand Karl Strobel. “Ihr Ausscheiden liegt darin, dass sie das Alter Ego von Pater Sporschill ist”, begründete Haselsteiner. Laut dem Zeitungsbericht soll es aber auch Unstimmigkeiten hinsichtlich der Einführung einer Geschäftsführerin gegeben haben, die das Controlling verstärken soll. Wegen der Größe der Organisation brauche es einen Profi für diesen Bereich, dies sei für Zenkert “gewöhnungsbedürftig”, sagte Haselsteiner. Zenkert erklärte gegenüber der Zeitung, sie sei nicht gegen eine professionelle wirtschaftliche Unterstützung, aber “es muss menschlich bleiben”. Sie selbst wolle bleiben, aber künftig lieber neue Projekte aufbauen.

Die personellen Änderungen sollen am 7. September 2011 im Beirat des Vereins Concordia beschlossen werden. An der inhaltlichen Ausrichtung wird sich laut Haselsteiner nichts ändern. Concordia betreut in Rumänien und Moldawien über 1.000 vernachlässigte oder auf der Straße lebende Kinder und versorgt rund 5.000 alte Menschen in Suppenküchen.

(APA)

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