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Paszek zu 99,9 Prozent nicht beim Fed Cup dabei - Massive Kritik

Österreichs Tennis-Damen-Team muss im Fed Cup ohne Tamira Paszek auskommen. "Ich werde zu 99,9 Prozent dieses Jahr nicht beim Fed Cup dabei sein", bestätigte die Weltranglisten-30. nach ihrem Erstrundensieg bei den Australian Open in Melbourne am Montag im Gespräch mit der APA. Den ÖTV hatte die Vorarlbergerin laut Teamkapitän Jürgen Waber schon am Samstag über ihre Absage informiert.

Paszek fällte die Entscheidung vor allem aus Termingründen. “Mein Trainer hat den Plan erstellt, und es ist ein Turnier nach dem anderen die nächsten Monate. Ich will gesund bleiben und mich auf die nächsten Sachen konzentrieren. Es war auch die Entscheidung meines Trainers”, sagte die 22-Jährige. Es sei Teil der Zusammenarbeit, dass man ab und zu auch auf Ratschläge hören müsse. “Er (Anm.: Andrei Pavel) war ja auch mal Spieler. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal wieder dabei sein kann.”

“Erschwert Ausgangssituation”

Für Waber war die Absage ein großer Rückschlag. “Das erschwert unsere Ausgangssituation natürlich massiv. Uns bleibt aber nichts anderes übrig, als ihre sportliche Entscheidung zu akzeptieren”, sagte der Oberösterreicher. Seine Truppe werde trotzdem versuchen, sich so teuer wie möglich zu verkaufen.

Wie die Auslosung am Montag in London ergab, treffen die ÖTV-Damen in der Gruppe A der Europa-Afrika-Zone von 6. bis 9 Februar auf der Anlage des Municipal Tennis Clubs in Eilat/Israel auf Weißrussland, Kroatien und Georgien. Vor allem aufgrund des Ausfalls von Paszek haben die Österreicherinnen nur Außenseiterchancen auf den Gruppensieg. Der Gruppenchampion muss danach auch noch in einer Play-off-Phase reüssieren, um in die Weltgruppe II aufzusteigen.

In den vergangenen drei Jahren gab es bereits zwei Duelle mit Gruppenfavorit Weißrussland, 2010 siegte Österreich 2:1, 2011 blieb Weißrussland klar mit 3:0 siegreich. “Weißrussland ist mit der Weltranglisten-Ersten Asarenka natürlich das denkbar schlechteste Los, das man ziehen konnte. Wir sind in dieser Begegnung ganz klarer Außenseiter”, ist sich Waber bewusst. Eine Nachnominierung will der ÖTV-Trainer in den nächsten zwei Wochen vornehmen, fix im Team stehen Yvonne Meusburger, Patricia Mayr-Achleitner und Nicole Rottmann.

“ÖTV muss sich gefrotzelt fühlen”

Bei Sportexperten und Fans sorgte Paszeks Entscheidung – und auch ihre Begründung – gelinde gesagt für Kopfschütteln. Sportlich läuft es schon seit längerem – und nicht erst seit der glatten Zweitrunden-Niederlage bei den Australian Open gegen Madison Keys – unrund. Vielmehr wird der Dornbirnerin zumindest Undankbarkeit vorgeworfen. Wie etwa Laola1.at-Kommentator Christian Frühwald einwirft, sind die Aussichten in einer Gruppe gegen Weißrussland (mit der Starterin Azarenka) zwar nicht gerade rosig.

Nichtsdestoweniger war es gerade der ÖTV, dem Paszek jetzt einen Korb verpasst, der sich massiv für ein Antreten des ehemaligen Talents bei den Olympischen Spielen in London einsetzte. Die ITF verweigerte Paszek damals ein Startrecht mit der Begründung, dass die Vorarlbergerin in den vergangenen vier Jahren nicht auf die geforderten zwei Fed-Cup Teilnahmen gekommen sei. Die Nachwuchshoffnung führte damals unter Tränen aus, aufgrund von Verletzungen nicht auf die geforderte Anzahl an Turnieren gekommen zu sein.

Die jetzige Situation sei summa summarum zumindest “ungewöhnlich” für einen Tennis-Profi. Das von Paszek erwähnte “nächste Mal” findet übrigens im Februar 2014 statt.

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