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Papst-Rücktritt - Reaktionswelle im Internet

"Bibel plagiiert. Papst tritt zurück" Sven Hätscher
"Bibel plagiiert. Papst tritt zurück" Sven Hätscher ©AP
Die Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. schlug auch im Internet ein wie ein Blitz. Auf dem Sozialen Netzwerk Twitter wurde das Thema innerhalb kürzester Zeit von tausenden Nutzern aufgegriffen. Der Vatikan, der selbst mehrere Twitter-Profile unterhält, meldete sich jedoch nicht zu Wort.

Der Papst hatte am Montag seinen Rücktritt zum 28. Februar angekündigt. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Innerhalb von einer halben Stunde nach den ersten Meldungen war bereits der Eintrag zu Benedikt XVI. im Online-Lexikon Wikipedia um die Ankündigung ergänzt. Mehr als 3.000 Nachrichten mit dem Begriff “Papst” liefen innerhalb einer Stunde über das Soziale Netzwerk Twitter, die englische Übersetzung “Pope” kam dem Analysedienst Topsy zufolge auf über 53.000 Erwähnungen in der Stunde.

Humorvolle Nachrichten

Während Politiker dem 85-Jährigen Anerkennung zollten, reagierten viele Twitter-Nutzer mit dem für den Kurznachrichtendienst typischen Humor. “Papst Benedikt will zurücktreten? Hat der auch bei der Doktorarbeit geschummelt?” fragte ein Nutzer mit dem Profilnamen “Schlenzalot”. In diese Kerbe schlugen nach dem Rücktritt der deutschen Bildungsministerin Annette Schavan am Wochenende etliche Twitter-User. “Bibel plagiiert. Papst tritt zurück”, kommentierte Sven Hätscher. Nutzer spekulierten, nicht immer ernsthaft, um einen möglichen Nachfolger. “Es wird Zeit für den ersten Papst aus Afrika”, meinte Amir Kassaei. “Hat sich Lothar Matthäus schon als Nachfolger ins Spiel gebracht?” witzelte dagegen Nutzer Chris Nieh.

Zeit für afrikanischen Papst

 Der Papst selbst schwieg auf Twitter zu der Debatte. Obwohl der Vatikan erst Anfang Dezember mehrere Twitter-Profile in verschiedenen Sprachen eingerichtet hatte, wurde am Montag zunächst keine offizielle Nachricht auf diesem Wege verbreitet. Auch das sorgte bei anderen Nutzern für Scherze: “Papst hat das Twittern gelernt und möchte jetzt noch den Rest des Internets kennen lernen”, meinte Nutzer Uwe K. “Twitteraccount eröffnet. Drei Monater später keinen Bock mehr auf seinen Job. Der Papst kennt das”, schrieb “Thomas” unter dem Namen “Sechsdreinuller”. Andere zeigten ernsthafteres Verständnis für den 85-jährigen Joseph Ratzinger: “Ich finde, dass man diesen Job auch kündigen kann, demokratisiert ihn irgendwie auf erfreuliche Weise”, meinte Thomas Elbel. (APA)

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