ÖVP und FPÖ über Sex-Broschüre für Kinder empört
Dafür würden ‘lesbisch’, ‘schwul’, ‘hetero’ und ‘trans’ als vollkommen gleichwertig dargestellt (…), beklagt Rosenkranz. Er wirft dem Ministerium als Auftraggeber des “Machwerks” “ideologische Stimmungsmache” vor.
Laut Amon “muss nach mehreren Anfragen von besorgten Eltern, die mit der Broschüre in Berührung kamen und bei deren Kindern sie zu verstörten Fragestellungen führte, die öffentlich geförderte Publikation hinterfragt werden”. So ziehe sich die Thematik der Intersexualität “in unverhältnismäßiger Relation durch die ganze Broschüre”. Leihmutterschaft und Samendatenbanken würden trotz des gesetzlichen Verbots in Österreich als mögliche Optionen dargestellt, so Amon und Rosenkranz im Gleichklang.
Amon will unter anderem wissen, ob Schmied es “nicht als erstrebenswert ansieht, die sogenannte ‘Kernfamilie’ Vater-Mutter-Kind als Ideal hochzuhalten – natürlich unter Bedacht darauf, dass es auch andere Familienkonstellationen wie z.B. Patchwork-Familien gibt”. Und: “Auch wenn es nicht jeder Ehe gutgeht und es nicht jede Familie schafft, die höheren Ideale zu leben, sollen wir diese Ideale deshalb aufgeben?”
Auch das BZÖ hat Aufklärungsbedarf: Bildungssprecherin Haubner brachte eine parlamentarische Anfrage an Schmied ein, in der sie ebenfalls Auskunft über inhaltliche Vorgaben und Kosten begehrt. “Die in der Broschüre ausschließlich gezeichneten Familienbilder sind die Ausnahme und nicht die Regel. Daher ist es nicht angebracht, solche Unterrichtsmaterialien für Kinder in diesem Alter zu verteilen”, so Haubner.
Die Broschüre wird nun in einem Teilbereich überarbeitet. Von den Änderungen betroffen sei aber nur jener Passus, in dem es um die Frage der Leihmutterschaft geht, schreibt die Online-Ausgabe des “Standard”.
Begrüßt wird die Broschüre hingegen von den Grünen. “Die Aufregung von ÖVP und FPÖ war regelrecht vorprogrammiert: Sexualerziehung war Konservativen und Rechten seit jeher suspekt”, kritisierte Bildungssprecher Walser. Die Aufklärung von Kindern sei ein wichtiger Schritt gegen Kindesmissbrauch.
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