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ÖVP könnte mit sechs Prozentpunkten weniger Absolute halten

Schafft Erwin Pröll mit seiner ÖVP wieder die absolute Mehrheit
Schafft Erwin Pröll mit seiner ÖVP wieder die absolute Mehrheit ©APA
Die niederösterreichische Volkspartei Erwin Prölls (V) kann bei der Landtagswahl am Sonntag ihre Absolute zumindest in Mandaten auch dann halten, wenn sie relativ viel verliert.
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Sie könnte auch auf die nötigen 29 Mandate kommen, wenn sie etwas mehr als sechs Prozentpunkte einbüßt. Und in dem laut Umfragen unwahrscheinlichen Fall, dass die Liste Stronach die Vier-Prozent-Hürde knapp verpasst, würden der ÖVP sogar rund 47 Prozent reichen, hat die ARGE Wahlen errechnet.

Keine Mandatsschwelle

Wenn allerdings die Liste Stronach in den Landtag einzieht, wäre für die ÖVP mit 48,2 Prozent (2008 waren es 54,4 Prozent) das 29. Mandat noch drinnen – abhängig vom Abschneiden der anderen Parteien. Eine konkrete “Mandatsschwelle” gibt es nicht. Es kommt immer darauf an, wie sich die Stimmen auf die anderen Parteien verteilen, erläuterte Franz Sommer der APA.

Käme etwa zum Beispiel die ÖVP auf 48,2, die SPÖ auf 23,4, die FPÖ auf 11,3, die Grünen auf 8,9 und die Liste Stronach auf 6,6 Prozent, wäre die Absolute weg. Der ÖVP würden nur 28 der 56 Mandate zugeteilt. Die SPÖ hätte 14, ihr 14. wäre aber am schlechtesten abgesichert. Also stünden die Chancen für die ÖVP besser, wenn die SPÖ schlechter abschneidet. Käme etwa die SPÖ auf 0,2 Prozentpunkte weniger und die Grünen auf 0,2 mehr, hätte die ÖVP 29 Mandate. Allerdings dürfte die Liste Stronach nicht mehr bekommen. Denn sie wäre in diesem Szenario am Sprung zum vierten Mandat – was wiederum nur 28 für die ÖVP bedeuten würde.

“Fairer” als in Wien

Auch wenn die ÖVP mit weniger als 50 Prozent mehr als die Hälfte der Landtagsmandate erobern könnte, sei das niederösterreichische Wahlrecht “wesentlich fairer” als das Wiener Wahlrecht, meint Sommer. Denn in Niederösterreich werden die 56 Mandate nach dem d’Hondtschen Verfahren verteilt, was dazu führe, dass alle Mandate praktisch gleich teuer seien. In Wien sind hingegen die Grundmandate, die in den Wahlkreisen vergeben werden, sehr billig, und die Restmandate, die landesweit (nur über die übrig gebliebenen Reststimmen) vergeben werden, teuer. Das begünstigt, so Sommer, die stimmenstarken Parteien.

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