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Zahl der Volksschüler am Tiefststand

An den österreichischen Volksschulen hat es noch nie so wenige Kinder gegeben wie im vergangenen Schuljahr 2009/2010.

Laut Statistik Austria besuchten nur 329.440 Buben und Mädchen eine Volksschule – das sind um rund 64.000 weniger als noch 1999/2000 (minus 16,3 Prozent). Leicht steigende Besuchszahlen erwarten die Statistiker erst wieder 2016 – bis dahin wird die Zahl der Volksschüler voraussichtlich um weitere zwei Prozent sinken. Seit 1999/2000 stark verloren haben auch die Hauptschulen (minus 17 Prozent), gewonnen haben vor allem berufsbildende höhere Schulen (BHS, plus 13,5 Prozent) sowie AHS (Unterstufe; plus neun Prozent; Oberstufe; plus zehn Prozent).

Grund für den starken Rückgang im Volksschulbereich sind die seit Mitte der 1990er Jahre sinkenden Geburtenzahlen. Weniger stark geschrumpft ist dagegen im Vergleichszeitraum die Zahl der Volksschulklassen (minus 7,3 Prozent) – mit ein Grund ist laut Statistik Austria die im Schuljahr 2007/08 begonnene Senkung der Klassenschülerzahlen auf den Richtwert 25. 2009/10 saßen nur mehr in 406 Volksschulklassen (2,3 Prozent) mehr als 25 Kinder – vor allem in vierten Klassen, wo sich die Senkung noch nicht ausgewirkt hatte. Zehn Jahre davor waren noch 2.060 Volksschulklassen (10,4 Prozent) mit mehr als 25 Schülern belegt.

Die Zahl der Hauptschüler ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 44.500 Kinder bzw. Jugendliche auf 217.300 gesunken (minus 17 Prozent). Neben den rückläufigen Geburtenzahlen sind dafür einerseits der verstärkte Zustrom zur AHS-Unterstufe (plus 9.400, plus neun Prozent) sowie die neu eingeführte Neue Mittelschule (plus 16.800) verantwortlich.

Der Abstieg der Hauptschule ist auch an den Besuchsquoten abzulesen: Vor zehn Jahren besuchten in der fünften Schulstufe noch 68 Prozent eine Hauptschule und 29 Prozent eine AHS-Unterstufe, 2009/10 waren nur 48 Prozent an der Hauptschule, 33 Prozent in der AHS-Unterstufe und 16 Prozent an einer Neuen Mittelschule (Rest Sonderschulen oder sonstige allgemeinbildende Schulen wie Waldorfschulen oder Schulen mit ausländischem Lehrplan).

Auch bei den “Gewinnern” machen sich aber schon die rückläufigen Schülerzahlen bemerkbar. So erreichten etwa die BHS mit rund 137.500 Schülern zwar einen neuen Höchstwert (plus 13,5 Prozent gegenüber 1999/2000), allerdings gibt es – vor allem an den Handelsakademien – in den ersten Klassen (neunte Schulstufe) bereits leichte Rückgänge.

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