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Neues Massengrab mit Leichen in Serbien entdeckt

Die serbischen Behörden haben ein neues Massengrab aus der Zeit des Kosovokriegs in Südserbien entdeckt, in dem etwa 250 Kosovo-Albaner begraben sein sollen.

Wie der stellvertretende Sonderstaatsanwalt für Kriegsverbrechen Bruno Vekaric der APA am Montag sagte, dürften sich in dem Massengrab unweit der südserbischen Kleinstadt Raska, wenige Kilometer entfernt von der Grenze zum Kosovo, etwa 250 Leichname von Kosovo-Albanern befinden. Genaueres sei erst zu sagen, wenn die Ausgrabungen beginnen, was derzeit eine technische Frage sei, so Vekaric.

Laut Vekaric war nach dem Massengrab in der Region von Raska aufgrund von Augenzeugenaussagen bereits früher gesucht worden, allerdings an einer falschen Stelle. Nun sei es den Ermittlern gelungen, die richtige Stelle zu finden, sagte Vekaric.

Nach früheren Angaben der kosovarische Vermisstenkommission dürfte es bisher unerforsche Massengräber auch am Perucas-See an der Grenze Serbiens zu Bosnien-Herzegowina geben, wo vor neun Jahren bereits Leichen von Kosovo-Albanern in einem im See versunkenen LkW entdeckt worden waren, sowie in der Region von Medvedja, dicht an der Grenze zum Kosovo. Vertreter der Vermisstenkommissionen des Kosovo und Serbiens suchten vor zehn Tagen in der Region von Medvedja bereits nach einem vermuteten Massengrab.

Einheiten des damaligen serbischen Machthabers Slobodan Milosevic hatten während des Kosovokriegs Ende der 1990er Jahre die Leichen von Hunderten Kosovaren albanischer Abstammung an verschiedene Orte nach Serbien verschleppt, um Kriegsverbrechen und Massentötungen zu verschleiern. 2001 wurden bereits drei Massengräber mit den Überresten von mehr als 830 Albanern gefunden, berichtete AFP. Bei dem Krieg waren insgesamt 13.000 Menschen getötet worden.

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