Der Fall war von den Behörden erst am Montag bekanntgegeben worden. Der Säugling wäre laut einem Obduktionsergebnis lebensfähig gewesen. Die Mutter befand sich am Montag in stationärer Behandlung und sei “in einem psychischen Ausnahmezustand”, weshalb sie wegen des Motivs noch nicht einvernommen hatte werden können. Die Einvernahme der Eltern der Frau dauere noch an, den Vater des Kindes habe man bisher noch nicht ausforschen können, hieß es seitens der Polizei.
Das Kind hatte laut Ermittlungsleiter Anton Kiesl vom Landeskriminalamt “vollausgebildete Lungen und wäre lebensfähig gewesen”. Die junge Frau habe die Geburt offenbar verheimlichen wollen. Nach bisherigen Ermittlungen des Landeskriminalamtes Steiermark hat die 22-jährige Grazerin am Samstag in der Früh gegen 2.00 Uhr im Wohnhaus ihrer Eltern in Graz den Buben geboren und unmittelbar danach erstickt. Die Nabelschnur sei durchtrennt gewesen, so Kiesl zur APA. Die Frau habe sich nach der Geburt schlafen gelegt, aber dann schwere Blutungen bekommen. Gegen 18.26 Uhr wurde sie ins LKH Graz eingeliefert.
Dort wurde das medizinische Personal stutzig, weil eine Schwangerschaft offenkundig war, aber das Kind fehlte. Die Polizei wurde eingeschaltet, ferner begeben sich Rettungskräfte sofort zum Wohnhaus der Eltern der jungen Frau, um den Säugling zu suchen. Laut Polizei waren die Eltern gerade dabei, die massiven Spuren der Blutungen wegzuputzen.
Der bereits tote Säugling wurde in dem von der Verdächtigen bewohnten eigenen Teil des Wohnhauses gefunden. Eine Obduktion der Leiche ergab, dass es sich um einen voll ausgereiften und lebensfähigen Buben gehandelt hat. Inwiefern noch jemand außer der Frau von der Schwangerschaft wusste, müsse erst in den Befragungen geklärt werden. Den Vater des Kindes, der nicht bei der jungen Frau gewohnt hat, habe man noch nicht befragen können. Die Ermittlungen würden sich zum derzeitigen Augenblick schwierig gestalten.
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