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Dritthöchster Al-Kaida-Führer Mustafa Abu al-Yazid ist tot

Den USA ist offenbar ein schwerer Schlag gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida gelungen: Amerikanische Geheimdienste haben nach Angaben aus US-Kreisen Hinweise auf den Tod der Nummer Drei der Extremistengruppe. Mustafa Abu al-Yazid, auch bekannt als Scheich Said al-Masri, soll im Mai bei einem Drohnenangriff in der pakistanischen Unruheregion Nord-Waziristan getötet worden sein. Er soll sowohl in die Anschlags- und Finanzplanung der Organisation involviert als auch deren Chef in Afghanistan gewesen sein. Laut der US-Gruppe SITE, die islamistische Websites im Internet beobachtet, bestätigte Al-Kaida den Tod im Internet.

“Wir haben guten Grund zu glauben, dass Yazid vor kurzer Zeit in den pakistanischen Stammesgebieten getötet wurde”, hieß es aus den US-Kreisen. Aus pakistanischen Sicherheitskreisen verlautete, Yazid sei höchstwahrscheinlich bei einem Raketenangriff in Nord-Waziristan in der Nacht auf den 21. Mai ums Leben gekommen. “Uns lag damals ein Bericht vor, dass ein Araber und einige seiner Familienmitglieder bei dem Luftschlag getötet wurden, und ich glaube, dass wahrscheinlich er es war”, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter.

Ziel des Drohnenangriffs war damals das Haus eines Stammesangehörigen, rund 25 Kilometer westlich von Miranshah. Nach Geheimdienstangaben wurden damals sechs Menschen getötet, Ansässige sprachen von zwölf Toten. Miranshah ist der Hauptort der Grenzregion zu Afghanistan, die eine Hochburg von Al-Kaida- und Taliban-Kämpfern ist. Die USA greifen dort wiederholt Ziele mit unbemannten Flugzeugen an.

In der von den Islamisten verbreiteten Erklärung hieß es, Yazid habe sich bereits vor mehr als 22 Jahren dem “Heiligen Krieg” verschrieben. Er sei einer der Mitbegründer von Al-Kaida und ein Schwager des Terroristenchefs Osama bin Laden gewesen. Zusammen mit ihm seien seine Ehefrau, drei Töchter, eine Enkelin sowie mehreren Nachbarn und Freunde gestorben. Die Erklärung war mit “Al-Kaida-Generalkommando” unterzeichnet.

“Al-Masri” (“Der Ägypter”) gilt in US-Geheimdienstkreisen als einer der wichtigsten Verbindungsmänner zu Al-Kaida-Chef Bin Laden. Dem US-Untersuchungsbericht zu den Anschlägen vom 11. September 2001 zufolge war er Chef der Gruppe in Afghanistan und unter anderem auch für deren Finanzen zuständig. In Ägypten begründete er mit Al-Kaida-Vizechef Ayman al-Zawahiri den dortigen Ableger der Extremistenorganisation Islamischer Jihad, aus der später Al-Kaida hervorging. Anfang der 80er Jahre saß er mehrere Jahre in Haft, weil er gemeinsam mit Zawahiri an dem Attentat auf den ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat beteiligt gewesen sein soll.

Der Ägypter hatte sich in seinem Versteck in den Bergen 2009 von einem Reporter des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera interviewen lassen. Er veröffentlichte auch mehrere Videos, in denen er die Niederlage der US-Armee in Afghanistan voraussagte.

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