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AIDS-Therapie rettete Millionen Leben

Rund 2,9 Mio. Todesfälle sind seit 1996 weltweit durch die Behandlung der fortgeschrittenen HIV-Infektion verhindert worden.

Allein in Westeuropa und Nordamerika dürften von der medikamentösen Kombinationstherapie 1,1 Mio. Infizierte bzw. Aids-Kranke profitiert haben. Doch vor allem in den Entwicklungsländern steigt der Bedarf.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Versorgungsgrad mit antiretroviralen Therapien und den Bedarf auf Basis der Situation Ende 2008 aufgelistet:

– In Afrika bekamen 2,9 Mio. HIV-Infizierte die Medikamente, der Bedarf dürfte dort aber bei 6,7 Mio. Menschen gegeben sein.

– In Nord- und Südamerika standen 445.000 Behandelte einem Bedarf von 820.000 Betroffenen gegenüber.

– Schlimm sieht die Situation im östlichen Mittelmeerraum aus: 10.800 Therapierte und 100.000 Infizierte, welche die Medikamente benötigt hätten.

– In Europa gestaltet sich die Situation – vor allem wegen Osteuropa und Russland – schlimm: 85.500 Behandelte und 370.000 Betroffene, die Medikamente benötigen.

– In Süd- und Ostasien standen 443.000 Therapierte einem Gesamtbedarf von 1,1 Mio. Menschen gegenüber.

– Im Westpazifik waren es 122.000 Patienten, welche die Medikamente bekamen – bei 400.000 Menschen mit einer fortgeschrittenen HIV-Infektion.

Insgesamt stehen offenbar an die zehn Millionen HIV-Positive buchstäblich “draußen vor der Tür”, wenn es um die Behandlung ihrer Infektion geht. Umgekehrt lassen aber gerade die Erfolge der Therapie und die anhaltend hohen Infektionsraten den Bedarf wachsen. Probleme gibt es prinzipiell in Staaten mit mittlerem bis niedrigem BIP.

An der Sinnhaftigkeit der Behandlung kann nicht gezweifelt werden. In zwölf Industriestaaten sank die Sterblichkeit von HIV-Patienten mit Erhältlichkeit der modernen Therapien um 85 Prozent. In Sao Paulo erhöhte sich die durchschnittliche Überlebenszeit von Aids-Kranken im Vergleich von 1992 bis 1995 (vor Einführung der Therapie) und 1998 bis 2001 von vier auf 50 Monate. 79 Prozent der erwachsenen Aids-Patienten, die in Botswana in ein Therapieprogramm kamen, lebten noch nach fünf Jahren. Die weiterhin für viele Betroffene weltweit lebensentscheidende Frage ist, ob sich der Staat bzw. das Gesundheitswesen die Therapien leisten können.

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