Überfall auf Vorarlberger in Brasilien

Es hätte ein erholsamer und famili­ärer Urlaub in Dreizehnlinden werden sollen. Und bis zum letzten Tag war es auch der Besuch von Peter Schober bei seiner 14-jährigen Tochter, die seit dem Sommer des vergangenen Jahres in Brasilien lebt. Doch am letzten Abend wendete sich das Blatt. Nach einem gemütlichen Abschiedsessen mit seiner Tochter in einer Pizzeria in Dreizehnlinden machte sich der 50-Jährige zu Fuß auf den Heimweg in das Hotel Austria, in dem er sich für die Zeit in Brasilien eingemietet hatte. Bei einer Kreuzung verabschiedete er sich von der 14-Jährigen, und ihre Wege trennten sich. Kurz darauf wurde der Feldkircher von zwei Männern von hinten zu Boden geschlagen und misshandelt. „Die Männer traten mehrfach auf mich ein. Noch während des Angriffs konnte ich um Hilfe schreien und wurde von Passanten gehört. Dass die Passanten auf uns zukamen, hat mir das Leben gerettet. Wer weiß, wie lange die Männer noch auf mich eingeschlagen hätten?”, berichtet Schober. Auch seine Tochter hörte die Schreie und eilte ihm zu Hilfe. Sie fand eine Mütze, die einer der auf einem Motorrad flüchtenden Täter verloren hatte. Peter Schober wurde mit schweren Verletzungen vom Hoteldirektor ins Krankenhaus gebracht. Noch am selben Tag erstatte er Anzeige bei der Polizei in Treze Tilias. Ein zuerst angenommener Raubüberfall ist aufgrund der Tatsache, dass ihm weder Handy, Fotoapparat und Geldbörse gestohlen wurde, widerlegt. Das Opfer geht von einem gezielten Mordversuch aus.

Beziehungskrise

Er vermutet als Grund für das Verbrechen eine Ausei­nandersetzung mit der Exfrau um das Obsorgerecht für die Tochter. „Der Fall wird vom Polizeikommissariat Treze Tílias untersucht”, berichteten brasilianische Medien. Doch bislang fehlt von den Tätern jede Spur. „In Brasilien ist es oft so, dass die Opfer als Täter dargestellt werden. So gibt es Gerüchte, ich hätte eine Frau angemacht und wurde deshalb zusammengeschlagen”, meint Schober.