AA

"Outlaws und Skins haben bei uns Hausverbot ..."

©Kuzmanovic
Matthias Haltmayer, Le Billard-Chef, erklärt seine Sicht über die Schlägerei von Skins und Outlaws vor seinem Lokal sowie deren fatale Auswirkung auf sein Geschäft.

WANN & WO: Wie war das an dem Abend der Schlägerei?

Matthias: Wir hatten unsere Salsa-Night: Gute Stimmung, hübsche Frau­­­en am Tanzen, friedlich. Gegen 1 Uhr sehe ich, dass etwa 15 Personen reingekommen sind – an ihren Kutten als Outlaws zu erkennen. Nach der Messerstecherei 2009 haben Outsider als auch Outlaws und Skinheads bei mir Hausverbot. Das Personal ist angewiesen, ihnen nichts zu trinken zu geben und die Polizei zu rufen.

WANN & WO: Wie ging es weiter?

Matthias: Einer meiner Gäste hatte aus seiner Vergangenheit noch Kon­­­takte zu den Skin. Ich ha­­­be gesehen, wie die Outlaws ihn eingekreist haben. Wie mir später bekannt wurde, haben sie den Gast gezwungen, seine ehemaligen Kollegen anzurufen. Die fuhren dann auch her, waren aber laut Zeugen klar in der Unterzahl: Die Outlaws stürmten hinaus, wir versperrten die Türe. Kaum hatten die Skins auf dem Parkplatz gestoppt, da schlugen die Outlaws schon mit Holzlatten und Metallstangen auf ihr Auto ein.

WANN & WO: Als Lokalbetreiber sicher eine schwierige Situation …

Matthias: Ich hatte alle Hände voll zu tun, die geschockten Gäste zu beruhigen. Eine Frau saß nur da, hat gezittert und die Welt nicht mehr verstanden. Die Polizei kam schnell, trotzdem gab es Verletzte. Ein Skin wurde erstversorgt, sein Kopf war blutüberströmt! Wie ich erfahren habe, hatten Oulaws gezielt Lokale abgegrast, um Skins zu finden. Es hätte also überall passieren können! Eine zufällige Begegnung dieser Art gibt es bei mir nicht, beide Parteien haben Platz- und Hausverbot. Aber man darf Biker jetzt nicht pauschal verurteilen: Andere waren oft zu Gast, auch Hells Angels, und nie gab es Probleme.

WANN & WO: Die Folgen für dich?

Matthias: Denkbar schlecht. Die Tage kurz nach dem Vorfall kamen kaum Gäste. Selbst in der Pizzeria Da Vinci nebenan blieben Tage darauf die Stühle leer. Und die hatte zu der Zeit geschlossen und gar nichts mit der Sache zu tun! Durch solche Aktionen ist man als Lokalbetreiber in seiner Existenz bedroht – da gehen Tausende Euro Umsatz verloren. Sehr kritisch, gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, von den Nichtraucherschutzgesetzen mal abgesehen. Outlaws und Skins müssen endlich verstehen, dass sie sich nicht nur gegenseitig, sondern auch anderen schaden. Die sollen ihre Fehde untereinander klären – wie zivilisierte Menschen – und nicht andere reinziehen.

WANN & WO: Was wünscht du dir für die Zukunft?

Matthias: Dass jeder weiß, dass ein solcher Personenkreis nicht bei uns verkehrt. Wir wollen mit denen nichts zu tun haben. Und dass die Outlaws und Skins ihre „Auge um Auge“-Mentalität ablegen. Im Le Billard geht es um Spaß und Unterhaltung, im Da Vinci um leckeres Essen in gehobenem Ambiente. So soll es auch bleiben!

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • "Outlaws und Skins haben bei uns Hausverbot ..."