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Offiziere massiv verärgert

Bregenz/Wien/VN - Für die Offiziersgesellschaft ist die geplante Auflösung der Kompanie "Husch-Pfusch-Aktion des Ministeriums".
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Die von Verteidigungsminister Norbert Darabos geplante Auflösung der Kampfunterstützungskompanie in der Walgaukaserne verärgert die Offiziersgesellschaft Vorarlberg. Man sei wegen der kolportierten massiven Reduktion in der Truppenorganisation in Vorarlberg tief besorgt, sagte gestern Oberst Josef Müller im VN-Gespräch: „Die Auflassung der Kompanie wäre der Anfang vom Ende nennenswerter militärischer Strukturen im Land Vorarlberg.“ Müller, Präsident der Offiziersgesellschaft Vorarlberg, findet deswegen äußerst kritische Worte: „Mit der Rasenmähermethode scheinen die Planungsverantwortlichen des Verteidigungsministeriums über die Struktur drüberfahren wollen.“

„Rasenmäher-Methode“

Offenbar gelte folgende Devise: „Wir schneiden überall was weg, dann hält sich das Geschrei in Grenzen.“ Der Präsident der Offiziersgesellschaft Vorarlberg warnt allerdings mit drastischen Worten vor der Umsetzung des umstrittenen Vorhabens: „Die schlanke militärische Struktur in Vorarlberg würde durch die ersatzlose Auflassung der Kampfunterstützungskompanie in Bludesch arg ins Schleudern kommen.“ Durch die „beschwichtigende Äußerung aus Wien“ könne dieser Umstand auch nicht schöngeredet werden. Für Oberst Müller ist das angekündigte Vorhaben nichts anderes als „eine Husch-Pfusch-Aktion des Verteidigungsministeriums“.

„Eine drastische Senkung“

Denn die sensible Situation in Vorarlberg müsse in der Entscheidung ganz einfach berücksichtigt werden: „Die berechtigten Interessen Vorarlbergs verlangen eine Einbindung des Landes auf Basis der bestehenden Vereinbarung – im Interesse der Sicherheit der Bürger.“ Was hätte die Auflassung der Kompanie für konkrete Folgen? Der Oberst warnt in mehreren Punkten – etwa vor dem „Verlust von Fähigkeiten im für Katastropheneinsätze so wichtigen Pionierwesen“, vor einer „drastischen Senkung der Verfügbarkeit von Soldaten für Katastropheneinsätze im Land“, auch vor einer „starken Verunsicherung beim Berufskader“.

Zumal die Auflassung der Kompanie nichts anderes sei als der glatte Bruch einer 2005 getroffenen politischen Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land – und dies, ohne in Konsultationen mit Vorarlberg einzutreten. „Es ist auch ein gefährlicher Aktionismus“ in einer Phase, in der elementare Fragen des Wehrsystems – die Wehrpflicht – intensiv diskutiert würden. Müllers abschließender Appell: „Wir fordern ein Ende des Schleuderkurses – zurück auf die Spur!“

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