Juchuu! Ich bin dabei, tönt es so laut aus dem Telefon, dass Julia Eibl für einen Moment den Hörer von ihrem Ohr weg halten muss. Die 20-Jährige hat einen dankbaren Job. Sie wurde dafür eingestellt, jenen Menschen, die als Statisten für den neuen Bond-Film in Frage kommen, fix zuzusagen und sie wenn nötig zur Kostümprobe einzuladen. Seit drei Tagen hängt sie nun bereits am Telefon. Pro Tag ruft sie bis zu 200 Personen an. Mir tun schon die Ohren weh, so die Telefonistin zum Sonntag.
Riesengroße Freude
Dennoch: Der Job macht ihr Freude. Denn die Reaktionen am anderen Ende der Leitung sind fast durchwegs positiv. Die meisten freuen sich riesig. Viele könnens gar nicht glauben, dass sie mit dabei sind. Manchen verschlägt es sogar die Sprache. So baff sind sie. Die Überbringerin der guten Nachrichten hat aber auch schon eine Abfuhr erhalten. Ich hab zu der Zeit schon was anderes vor, heißt es dann von jenen, die im letzten Moment kneifen. Im Gegensatz zu Julia Eibl muss Karin Gmür, die als Casting-Direktorin dafür verantwortlich ist, dass zu Drehbeginn tatsächlich alle 1500 Statisten parat stehen, auch Absagen erteilen. Das ist die andere Seite des Jobs, die weniger angenehme.
Gmür zum Sonntag: Bei manchen hatte ich das Gefühl, dass bei ihnen deswegen eine Welt zusammenbricht. Ganz verstehen kann das die Casting-Direktorin nicht: Das Leben geht doch weiter. Im November können sie ja alle ins Kino gehen.
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