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"Juchuu! Ich bin dabei!"

Bregenz, Feldkirch - Die Vorbereitungen zu den James-Bond-Dreharbeiten in Bregenz und Feldkirch laufen auf Hochtouren. In Bregenz wurde dafür eigens ein Büro eingerichtet. Dort arbeiten derzeit bis zu 25 Personen. Büro für Bond-Produktion  | Bondcasting 

„Juchuu! Ich bin dabei“, tönt es so laut aus dem Telefon, dass Julia Eibl für einen Moment den Hörer von ihrem Ohr weg halten muss. Die 20-Jährige hat einen dankbaren Job. Sie wurde dafür eingestellt, jenen Menschen, die als Statisten für den neuen Bond-Film in Frage kommen, fix zuzusagen und sie – wenn nötig – zur Kostümprobe einzuladen. Seit drei Tagen hängt sie nun bereits am Telefon. Pro Tag ruft sie bis zu 200 Personen an. „Mir tun schon die Ohren weh“, so die Telefonistin zum „Sonntag“.

Riesengroße Freude

Dennoch: Der Job macht ihr Freude. Denn die Reaktionen am anderen Ende der Leitung sind fast durchwegs positiv. „Die meisten freuen sich riesig. Viele können‘s gar nicht glauben, dass sie mit dabei sind. Manchen verschlägt es sogar die Sprache. So baff sind sie.“ Die Überbringerin der guten Nachrichten hat aber auch schon eine Abfuhr erhalten. „Ich hab‘ zu der Zeit schon was anderes vor,“ heißt es dann von jenen, die im letzten Moment kneifen. Im Gegensatz zu Julia Eibl muss Karin Gmür, die als Casting-Direktorin dafür verantwortlich ist, dass zu Drehbeginn tatsächlich alle 1500 Statisten parat stehen, auch Absagen erteilen. Das ist die andere Seite des Jobs, die weniger angenehme.

Gmür zum „Sonntag“: „Bei manchen hatte ich das Gefühl, dass bei ihnen deswegen eine Welt zusammenbricht.“ Ganz verstehen kann das die Casting-Direktorin nicht: „Das Leben geht doch weiter. Im November können sie ja alle ins Kino gehen.“

Mythos Bond lockt viele an

Unter anderem musste sie einem Chinesen, der in Australien lebt, absagen. „Der wär‘ für Bond doch tatsächlich um die Welt geflogen“, so Gmür kopfschüttelnd. Menschen, die im Umkreis von 100 Kilometern wohnen, wurden übrigens bevorzugt als Statisten angeheuert. Denn ohne lange Anfahrtswege ist die Chance größer, dass der Statist auch tatsächlich da ist, wenn er gebraucht wird.

Dass so viele – rund 5000 Menschen – Bond-Statisten sein wollen, kann sich Gmür nur so erklären: „Es muss mit dem Mythos Bond zu tun haben. Das ist die einzige Erklärung, die wir für den großen Andrang haben.“ Gmür ist sich sicher: „Für den Tatort würde sich keiner so verrückt machen.“

Kostümproben in Bregenz

Kristine Metzler (20) aus Ravensburg gehört zu den Glücklichen, die bei der Bond-Produktion mitmachen dürfen. Ihr hat Julia vor drei Tagen zugesagt und sie gebeten, zur Kostümprobe nach Bregenz zu kommen. Heute ist es soweit. Kristine, die gerne Schauspielerin wäre, hat ein schwarzes Kleid mitgebracht und dazu passende High Heels. Aufgeregt geht sie in das große Zelt, in dem die Anproben stattfinden. Bevor sie hin­ein geht meint sie noch: „Ich bin gespannt, ob ihnen mein Outfit gefällt oder ob sie mir ein neues Kostüm verpassen.“

Quelle: NEUE am Sonntag

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