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Forstfonds als Wirtschaftszweig

Schruns - Vor 175 Jahren ist der Forstfonds des Standes Montafon mit dem Kauf von über 8000 Hektar Wald – erworben vom Staat – mit einem Schlag zum größten Waldbesitzer Vorarlbergs geworden.

Während im politischen Stand alle zehn Montafoner Gemeinden vertreten sind, besteht der Forstfonds des Standes aus den folgenden acht: Bartholomäberg, Gaschurn, Schruns, Silbertal sowie St. Anton, St. Gallenkirch, Tschagguns und Vandans. „Lorüns und das damals zu Lorüns gehörende Stallehr hatten mit der Stadt Bludenz eine gemeinsame Waldnutzung und sind deshalb nicht im Forstfonds dabei“, erläutert Hubert Malin, Forstbetriebsleiter des Standes.

Auch heute hat der Forstfonds noch eine große Bedeutung für das gesamte Tal. „Alleine beim Fonds sind 25 Mitarbeiter beschäftigt. Dazu kommen noch einmal so viele Arbeitsplätze, die durch Auftragsvergaben wie zum Beispiel Schlägerarbeiten direkt mit dem Fonds verbunden sind.“ Großen Wert legt Malin auch auf die Ausbildung von Lehrlingen. „Deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass vor wenigen Tagen gleich vier Lehrlinge – Markus Loretz, Sebastian Leitner sowie Johannes Fleisch und Simon Mangard – die Forstfacharbeiterprüfung mit Erfolg abgelegt haben.“ Die Ausbildung von Nachwuchskräften sei sehr wichtig für die Region, betont Malin. Deshalb werden mit Sascha Vallaster, Johannes Bargehr und Thomas Ganahl derzeit drei weitere Lehrlinge zu Fachkräften ausgebildet.

Genauso breit gefächert wie das Aufgabengebiet der Lehrlinge ist die Nutzung des Holzes aus den Standes-Wäldern. Einerseits als Servitutsholz (Brennholz) durch die Standesbürger, was sich mit 20 Prozent der Gesamtverwertung zu Buche schlägt. „Andererseits wird Nutzholz an die Sägeindustrie verkauft“, sagt Hubert Malin. Auch Hackgut wird aus den Holzreserven gemacht. „Wir sind momentan der größte Hackgutproduzent im Land“, so der Forstbetriebsleiter.

Kleines Detail am Rande: der Holzvorrat im Standeswald liegt bei rund drei Millionen Vorratsfestmeter. Effektiv können davon 2,1 Millionen Festmeter als Nutzholz verwertet werden. Mit dieser Menge könnte man etwa einen Güterzug mit der Gesamtlänge von Schruns nach Wien beladen.

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