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Feierabend für Grabserbahn

Tschagguns - Über den Ziegerberg hinauf nach Grabs stehen die Zeichen auf Sturm. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr kommt das endgültige Aus für die Grabserbahn in Tschagguns.

„Nach der Wintersaison ist im April 2008 definitiv Schluss“, bekräftigt Bürgermeister Herbert Bitschnau. Nach 60 Betriebsjahren ist der älteste Einer-Sessellift Vorarlbergs im wahrsten Sinn des Wortes Geschichte. Alle Anstrengungen um eine Bewilligung für einen Weiterbetrieb sind gescheitert.

Dass die alte Grabserbahn abgebaut werden muss und zum Alteisen wandert, damit hat man sich in Tschagguns offenbar abgefunden. „Ein Umbau der Einer-Sesselbahn geht nicht“, weiß der Gemeindechef und drängt daher seit zwei Jahren auf den Bau einer modernen Gruppenbahn mit je drei Zehner-Gondeln für die Berg- und Talfahrt. „Wir brauchen in jedem Fall eine attraktive Seilbahn als Ersatz für die alte Grabserbahn“, zielt Herbert Bitschnau auf den erforderlichen Ausbau der touristischen Infrastruktur ab.

60.000 Einzelfahrten

Im Sommer ist Grabs beliebter Ausgangspunkt für ausgedehnte Wandertouren in die Montafoner Bergwelt. Und im Winter locken Schneeschuhwanderungen, Rodelpartien und Skitouren. Bislang zählte die Grabserbahn in der Sommer- und Wintersaison zusammen an die 60.000 Einzelfahrten. Mit einer modernen Seilbahnanlage lasse sich die Beförderungskapazität natürlich wesentlich steigern, ist sich Bitschnau sicher.

Das ehrgeizige Liftprojekt, das Investitionen von rund vier Millionen Euro erforderlich macht, hängt allerdings in der Luft. Alle Bestrebungen, die Illwerke, Betreiber des benachbarten Skigebiets Golm, als Partner für die Zukunft von Grabs zu gewinnen, verliefen bislang erfolglos.

„Das Problem aus unserer Sicht ist, dass eine Übernahme der Betriebsführung mit schwarzen Zahlen, so wie wir es kennen, nicht möglich ist“, erklärte Illwerke/VKW-Vorstandsdirektor Dr. Christof Germann auf „VN“-Anfrage. Allerdings ist eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen. So setzt Bürgermeister Herbert Bitschnau nun auf Hoffnungen „auf ein förderliches Abschlussgespräch.“

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