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Eine Moschee direkt am See?

Bregenz - Nach dem Brandanschlag auf das türkische Konsulat sind nicht nur Diskussionen über die politischen Hintergründe entbrannt, auch die religiöse Komponente rückt immer wieder in den Mittelpunkt.

Während der freiheitliche Landeschef Dieter Egger sowie sein einstiger Gefolgsmann und im Moment designierter BZÖ-Chef Christoph Hagen in seltener Eintracht ein Bauverbot für Minarette im Land fordern, halten sich seit Monaten andere hartnäckige Gerüchte. Ein größeres Privatgrundstück am Bregenzer Bodenseeufer soll zum Verkauf ansteht. Dessen Besitzer, ein Auslands­österreicher, sieht keine weitere Verwendung und soll sich mit dem Gedanken tragen, das Grundstück an eine türkische Gemeinde zu verkaufen. Diesbezüglich soll es bereits erste Gespräche gegeben haben. Aufgrund der guten Anbindungsmöglichkeiten an Bus, Bahn sowie die Rheintalautobahn würde es sich durchaus für den Bau einer größeren Moschee eignen, wird gemunklet. Auch Parkplätze wären genügend vorhanden.

Was ist dran an diesem Gerücht? „Es gibt durchaus Überlegungen, die Gebäude, die wir in Hard, Dornbirn, Lustenau und Hohenems erworben haben, architektonisch anzupassen“, sagt Adnan Dincer. Den Gebetsstätten soll der Fabriks- und Hallencharakter genommen werden. Mittelfristig wird auch über die Errichtung von Minaretten nachgedacht. „Was Bregenz betrifft, hat ATIP (einer der türkischen Vereine mit rund 2200 aktiven Mitgliedern, Anm.) ein Gebäude in der Quellenstraße erworben und wie in anderen Gemeinden zwischen 500.000 bis 800.000 Euro an Kauf- und Adaptierungskosten gezahlt“, weiß Dincer. Er hält deshalb einen möglichen Kauf des Grundstücks für ein Gerücht. Eine zentrale Moschee werde es in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren aus seiner Sicht nicht geben. Das zentrale Friedhofsprojekt in Altach (Baubeginn ist im Frühjahr) sei ein Sonderfall. Die Eigentümerfamilie teilte auf Anfrage mit, dass in Sachen Grundstücksverkauf generell alles möglich sei. Unter anderem auch eine religiöse Einrichtung.

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