Vorarlberger Finanzexperten über ein Jahr Wirtschaftskrise

Im Morgengrauen des 15. September ist es Gewissheit. Die Lehman Brothers, eine 158 Jahre alte Traditionsbank, wird untergehen. Die Gerüchte jagen in Windeseile um den Globus. Um 6.37 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit flirrt die erste bestätigte Meldung über die Bildschirme der Nachrichtenagenturen: Lehman muss Gläubigerschutz beantragen.
Dieser unheilvolle 15. September 2008 markiert eine Zeitenwende. Bis dahin hatte es den Anschein, als blieben die Probleme des Hypothekenmarkts weitestgehend auf die USA beschränkt. Mit dem Kollaps der international eng verflochtenen Investmentbank wurde die Krise gleichsam über Nacht globalisiert – Banken, Börsen, Geldmärkte und selbst Kleinstaaten gerieten ins Schleudern, ehe im Jahresverlauf 2009 auch die so genannte Realwirtschaft erfasst und in eine tiefe Rezession gezwungen wurde.
Seither leiden wir unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise: Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Firmenaufgaben. Die Vorarlberger Finanzleute Michael Haller, Vorstand von der Sparkasse Bregenz und Toni Trojer, Leiter Investmentbanking von der Raiffeisenbank Vorarlberg, erinnern sich an diesen denkwürdigen Tag. „An diesem Tag ist eine kleine Welt für uns zusammengebrochen“, beschreibt Trojer den 15.September 2008. „Wir sind mit einem komischen Gefühl in die Bank gegangen“, erinnert sich Haller. Ob die Finanzwelt ihre Lehren aus der globalen Krise gezogen hat? „Das wird die Zukunft zeigen“, sagt der Vorstand der Sparkasse Bregenz.

Vorarlberger Banker im Gespräch.

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