Die Machenschaften des betrügerischen Buchhalters in der Vorarlberger Ärztekammer bringen nicht nur einen finanziellen Schaden mit sich. Durch die fristlose Entlassung des Buchhalters verliert die Ärztekammer einen Mitarbeiter, der über viele Jahre sehr gute Arbeit geleistet hat, drückt Günter Holzer, der Kammeramtsdirektor der Ärztekammer, sein Bedauern aus. Seit über 25 Jahren verrichtete er seinen Job und genoss einen ausgezeichneten Ruf. Laut bisherigen Erkenntnissen begann er im Jahre 2002, sein Fachwissen und die Vertrauensstellung auch zugunsten seines eigenen Kontostandes zu nutzen.
Keine hundertprozentige Kontrolle möglich
Aufgeflogen ist die Sache, als im Jahre 2009 eine zusätzliche Mitarbeiterin in der Buchhaltung eingestellt wurde. Im Zuge der Revision für das vergangene Jahr entdeckte sie die Unregelmäßigkeiten. Von über 110 000 Buchungen jährlich waren ungefähr jeweils fünf Buchungen nicht korrekt und führten im Laufe von sieben Jahren zu einer Gesamtschadenssumme von exakt 168 978 Euro und 75 Cent. In einem Brief an ihre Mitglieder bringt die Ärztekammer ihre Fassungslosigkeit zum Ausdruck und kündigt Konsequenzen an. Man werde die Kontrollsysteme überprüfen und verbessern, aber eins muss klar sein, so Holzer abschließend: ein hundertprozentiges Kontrollsystem wird man nie schaffen.
Kammeramtsdirektor Holzer im VOL Live-Interview
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