Die IAAF sei sich der Sensibilität des Themas bewusst und bedauere zutiefst, dass es im Zusammenhang mit dem angeordneten Geschlechts-Test zu Anschuldigungen gegenüber der Läuferin gekommen sei, hieß es. “Wenn die Ergebnisse des Tests vorliegen, werden sie in adäquater Weise in Absprache mit Caster Semenya und dem nationalen Verband veröffentlicht.” Der Weltverband war zunächst davon ausgegangen, dass die Test-Resultate binnen einer Woche vorliegen würden. Caster Semenya war vor drei Wochen aus dem Nichts kommend mit einer Zeit von 1:56,72 Minuten Weltjahresbestzeit gelaufen und hatte am Mittwoch in Berlin den Weltmeistertitel über 800 Meter gewonnen.
Glaubt man Medienberichten, entwickelt sich der Fall immer mehr zu einer menschlichen Tragödie. Die 18-Jährige soll nachweislich eine Intersexuelle mit der Chromosomen-Kombination XY sein – ein Hermaphrodit. Das berichtete der Schweizer “Blick” unter Berufung auf einen ungenannten, ehemaligen Trainer, der lange in Südafrika tätig war. “Südafrika hat die Tests bereits im März gemacht. Das Ergebnis ist klar. Semenya hätte bei der WM in Berlin nicht bei den Frauen starten dürfen. Doch ihre Funktionäre haben voll auf die Karte Risiko gesetzt.”
Unterdessen sagte Südafrikas Verbandspräsident Leonard Chuene, dass der Verband Semenya die Goldmedaille aufgezwungen habe. “Sie wollte nicht zur Siegerehrung gehen. Aber ich habe ihr gesagt, sie muss”, erklärte er. Chuene berichtete weiter: “Sie sagte mir: ‘Niemand hat mir je erklärt, dass ich kein Mädchen sei. Aber hier soll ich es auf einmal nicht mehr sein. Ich bin kein Junge. Warum haben Sie mich hierher gebracht. Sie hätten mich in meinem Dorf lassen sollen’.”
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