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Deutschland nach 4:1-Sieg gegen England im Viertelfinale

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Deutschland steht im Viertelfinale der Fußball-WM von Südafrika. Die DFB-Elf besiegte England im Duell der Erzrivalen am Sonntag in Bloemfontein mit 4:1 (2:1) und fügte den Engländern damit ihre höchste Niederlage bei einer WM-Endrunde zu.
Bilder: Deutschland gegen England 4:1
Chronologie: Aufreger der Klassiker

In Erinnerung wird das Spiel aber auch wegen eines fälschlicherweise nicht gegebenen Treffers für die “Three Lions” bleiben, das an das Wembley-Tor der WM 1966 gemahnte.

Miroslav Klose brachte Deutschland gegen vor allem zu Beginn schwache Engländer mit seinem 12. WM-Tor (Gesamt-Vierter in der “ewigen” WM-Torschützenliste ex aequo mit Pele) in Führung (20.), Lukas Podolski erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (32.). Der schnelle Anschlusstreffer durch Matt Upson (37.) blieb aber ohne Wirkung, auch weil ein klares Tor von Frank Lampard (38.) durch den uruguayischen Linienrichter Mauricio Espinosa nicht anerkannt wurde – wie im Finale 1966, das allerdings England gewann, handelte es sich um einen Lattenpendler. Trotz eines Aufbäumens ging England aber noch unter: Thomas Müller stellte mit seinem zweiten und dritten Turniertreffer (67., 70.) den Endstand her.

Spiel- und kombinationsfreudig, aggressiv und motiviert – Deutschland, das die in den vergangenen Tagen angeschlagenen Sebastian Schweinsteiger und Jerome Boateng aufbot, gab von Beginn an den Ton an. Schon in der fünften Minute prüfte Mesut Özil aus wenigen Metern England-Goalie David James, die Insel-Kicker hingegen waren planlos und unpräzise, James der beste Mann im England-Trikot.

In der 20. Minute folgte die Bestrafung auf den Fuß: Einen weiten Abschlag Neuers auf Klose, der rund 25 Meter vor dem Tor stand, übersah Englands Innenverteidiger-Duo John Terry/Upson, Klose setzte sich schließlich gegen Upson durch und spitzelte den Ball im Fallen zum 1:0 ins Tor. Deutschland setzte nach, kam durch Klose (31.) zu einer weiteren guten Chance. Doch es war dem zweiten, vor der WM umstrittenen DFB-Kicker vorbehalten, den Stand zu erhöhen: Podolski schloss eine schöne, schnelle Aktion über Mesut Özil und Müller in der 32. Minute mit dem Treffer zum 2:0 ab.

England schien am Boden und kam doch zurück. Schon bald nach Podolskis Jubel über seinen zweiten Treffer bei dieser WM war Upson zur Stelle: Bei einer Flanke ließ sich die deutsche Abwehr vom unbedrängten West-Ham-Akteur düpieren und musste den Anschlusstreffer per Kopf hinnehmen (37.). Als die Engländer nur eine Minute später über den vermeintlichen Ausgleich jubelten, schien alles wieder offen. Doch Frank Lampards Lattenpendler, der fast einen halben Meter hinter der Torlinie aufkam, blieb die Anerkennung verwehrt – eine glasklare Fehlentscheidung (38.).

1:2 statt 2:2 – dennoch war England aufgewacht, machte deutlich mehr Druck und schien spätestens zu Beginn der zweiten Hälfte wieder Tritt zu fassen. Lampards Freistoß knallte an die Latte (52.), wenig später rettete Neuer in letzter Sekunde vor Jermain Defoe (57.).

Deutschland zeigte erst in der 63. Minute wieder eine gefährliche Aktion, als Schweinsteiger das Tor nur knapp verfehlte. Der Bayern-Kicker war wenig später auch am Treffer zum 3:1 beteiligt: Beim schnellen Konter gegen die weit aufgerückten Engländer passte “Schweini” auf seinen Münchner Kollegen Müller, der zum 3:1 einschoss (67.). Wenige Minuten später war es erneut der 20-jährige Jungspund, der wieder nach einem Konter und Zuspiel von Özil zum Endstand von 4:1 traf.

Deutschland trifft nun im Viertelfinale am nächsten Samstag (16.00) in Kapstadt auf den Sieger der Abendpartie Argentinien – Mexiko.

Fußball-WM 2010, Achtelfinale:

Deutschland – England

Endstand 4:1 (2:1). Bloemfontein, Free-State-Stadion, 40.510 (richtig) Zuschauer, SR Jorge Larrionda/Uruguay.

Torfolge: 1:0 (20.) Klose 2:0 (32.) Podolski 2:1 (37.) Upson 3:1 (67.) Müller 4:1 (70.) Müller

Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Friedrich, Boateng – Khedira, Schweinsteiger – Müller (72. Trochowski), Özil (83. Kießling), Podolski – Klose (72. Gomez)

England: James – Johnson (87. Wright-Phillips), Upson, Terry, Ashley Cole – Milner (64. Joe Cole), Lampard, Barry, Gerrard – Rooney, Defoe (71. Heskey)

Gelbe Karten: Friedrich bzw. Johnson

Die Besten: Klose, Müller, Özil bzw. keiner

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