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Hunderte Oppositionelle in Simbabwe vergewaltigt - Aids-Hilfegruppe

Anhänger des simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe haben nach Darstellung einer Aids-Hilfegruppe im Wahlkampf 2008 systematisch Anhängerinnen der Opposition vergewaltigt. Die Organisation "Welt ohne Aids" listete in einem am Donnerstag in Johannesburg veröffentlichten Bericht insgesamt 380 Sexualverbrechen auf, die Mugabes Zanu-PF angelastet werden.

“Die Zanu-PF organisierte eine Vergewaltigungskampagne, um ganze Gemeinden zu terrorisieren und zu destabilisieren”, sagte die Co-Direktorin der Gruppe, Paula Donovan. “Die Taktik war erfolgreich: Mugabe ist weiter Präsident.”

Der 64 Seiten umfassende Bericht stützt sich auf die Aussagen von Überlebenden und Zeugen. Die Organisation forderte eine Untersuchung der Vergewaltigungsvorwürfe durch ein internationales Strafgericht. Die Länder im südlichen Afrika wurden zudem aufgefordert, Druck auf Simbabwe auszuüben, um die Verantwortlichen zu bestrafen. Die Zanu-PF, die gewöhnlich alle Gewaltvorwürfe zurückweist, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Zanu-PF hatte bei der Wahl ihre seit 1980 gehaltene Mehrheit verloren. Die Opposition beanspruchte auch den Sieg bei der Präsidentenwahl. Gleichwohl sicherte sich der 85-jährige Mugabe sein Amt, weil Herausforderer Morgan Tsvangirai wegen massiver Gewalt gegen Anhänger der oppositionellen MDC auf die Stichwahl verzichtet hatte. Die Zanu-PF und die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) bilden derzeit die Regierung, an deren Spitze Tsvangirai steht. Die Schaltstellen der Macht liegen aber nach wie vor in den Händen Mugabes und seiner Anhänger.

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