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Gaddafi reist als "König von Afrika"

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Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi sonnt sich in der Rolle des "Königs von Afrika".
Gaddafi entwirft "Auto der Zukunft"
Gaddafi wie er leibt und lebt

Während eines Treffens mit afrikanischen Stammesführern in der Hauptstadt Tripolis in der Nacht zum Donnerstag kündigte er Vorschläge an, die bei der UNO-Vollversammlung in New York für Aufregung sorgen dürften.

Gaddafi, der bei den Vereinten Nationen zuvor schon vergeblich versucht hatte, einen Antrag auf Auflösung der Schweiz durchzubringen, sagte, er wolle für den afrikanischen Kontinent einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat fordern. Außerdem sollten die westlichen Industrienationen als Wiedergutmachung für “den Kolonialismus und die Sklaverei” 777 Billionen US-Dollar (533 Billionen Euro) an die afrikanischen Staaten zahlen.

Oberst Gaddafi führt derzeit den Vorsitz in der Afrikanischen Union (AU) und hat sich im vergangenen Jahr von den afrikanischen Königen und Stammesführern zum “König der Könige” wählen lassen. Er war von der US-Regierung zuletzt wegen des “Helden-Empfangs” kritisiert worden, den seine Führung dem aus schottischer Haft entlassenen Lockerbie-Attentäter Abdel Basses al-Megrahi bereitet hatte.

Die UNO-Vollversammlung beginnt am kommenden Dienstag. Libyen übernimmt dann für ein Jahr den Vorsitz. Unklar ist, ob bis dahin der Konflikt zwischen Libyen und der Schweiz beigelegt sein wird. In einem libyschen Gefängnis sitzen immer noch zwei Schweizer Geschäftsleute, die wegen angeblicher Verstöße gegen Visabestimmungen vor über einem Jahr festgenommen worden waren, nachdem in der Schweiz Gaddafis Sohn Hannibal und dessen Frau vorübergehend festgenommen worden waren. Das Paar, das letztlich gegen Kaution freikam, soll Hausangestellte misshandelt haben. Nun fordern auch die Libyer eine hohe Kaution für die Freilassung der zwei Schweizer.

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