Bei den seit einer Woche dauernden ethnischen Zusammenstößen waren nach offiziellen Angaben fast 200 Menschen getötet worden. Das Rote Kreuz spricht hingegen von Hunderten Opfern und einer “humanitären Krise”.
Usbekistan hat seine Grenze geschlossen, weil die Kapazitäten wegen der Aufnahme von bisher 75.000 Angehörigen der usbekischen Minderheit nach Regierungsangaben erschöpft sind. Helfer berichten, dass auf kirgisischer Seite noch Zehntausende Menschen auf Zuflucht in Usbekistan hoffen. Internationale Hilfsorganisationen haben mit der Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten in die Region begonnen.
Nach Darstellung der Übergangsregierung in Bischkek strecken immer mehr Menschen im Süden die Waffen. Eine Untersuchungskommission solle die Straßenschlachten, Morde und Pogrome der vergangenen Tage aufarbeiten, sagte Beknasarow. Zahlreiche Provokateure seien festgenommen worden, unter ihnen auch mehrere Heckenschützen. Sie stehen im Verdacht, im Auftrag der Familie des Anfang April gestürzten Präsidenten Kurmanbek Bakijew die Krawalle angezettelt zu haben. Ihr Ziel sei die Destabilisierung der Lage im Land gewesen. Beknasarow betonte erneut, dass die Volksabstimmung über eine neue demokratische Verfassung wie geplant am 27. Juni ablaufen solle.
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