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Flucht von Djindjic-Mörder aus dem Gefängnis verhindert

Der Hauptdrahtzieher des Attentats auf den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic im März 2003 ist offenbar an der Flucht aus dem Gefängnis in Belgrad gehindert worden.

Die Tageszeitung “Blic” berichtete am Montag, dass Milorad Ulemek (“Legija”) in der Nacht von Montag auf Dienstag voriger Woche Gesundheitsprobleme vorgetäuscht und die Einlieferung in ein Militärkrankenhaus gefordert habe. Bei einer anschließenden Durchsuchung seiner Zelle wurde laut dem Blatt auch eine Plastikpistole sichergestellt.

Bei Ulemek wurde in der Gefängnisambulanz hoher Blutdruck festgestellt. Ein sechsköpfiges Ärzteteam des Belgrader Militärkrankenhauses, das den 41-Jährigen daraufhin im Gefängnis untersuchte, führte dies allerdings auf die Einnahme von blutdruckhebenden Mitteln zurück.

“Blic” zufolge wurde in jener Nacht vor dem Gefängnis auch ein Kombi gesichtet. Der Wagen, der vor der Strafanstalt stehen blieb, wurde aber erst nachträglich mit dem Fluchtversuch “Legijas” in Verbindung gebracht. Die Ermittler wollen dem Auto auf die Spur kommen. Es wird auch untersucht, wie der ehemalige Kommandant der später aufgelösten Polizei-Sondereinheit “Rote Barette” zur falschen Pistole kam.

Milorad Ulemek wurde als Hauptdrahtzieher des Mordes an Djindjic sowie eines Attentatsversuchs auf den damaligen Oppositionschef und späteren serbischen Außenminister Vuk Draskovic im Juni 2000 zu je 40 Jahren Haft verurteilt.

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