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EU fordert Untersuchung von Schiffskonvoi-Einsatz vor Gaza

Die Europäische Union hat eine Untersuchung des israelischen Militärein­satzes gegen einen Schiffskonvoi mit Hilfsgütern für den Gazastreifen gefordert, bei dem mindestens zehn Aktivisten getötet wurden.
Israelis stürmten Gaza- Hilfsflotte - Mehrere Tote

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton äußerte heute ihr tiefes Bedauern über die Todesfälle und übermittelte den hinterbliebenen Familien ihr Mitgefühl. Eine Sprecherin von Ashton erklärte: “Im Namen der Europäischen Union fordert sie eine vollständige Untersuchung der Umstände, die dazu führten.”

Zugleich rief Aston Israel auf, die Blockade des Gazastreifens für Hilfslieferungen und normale Handelsgüter “sofort und ohne Bedingungen” zu lockern. Auch die Ein- und Ausreise von Personen dürfe nicht länger durch Israel unterbunden werden. Die israelische Blockade-Politik sei “inakzeptabel und politisch kontraproduktiv”, kritisierte Ashton.

Bei dem Abfangmanöver der israelischen Marine gegen den Schiffskonvoi sind nach Armeeangaben mehr als zehn Aktivisten getötet worden. Die israelische Armee teilte am Montag mit, ihre Soldaten seien unter Beschuss geraten. Die sechs Schiffe seien geentert worden, weil sie die über den Gaza-Streifen verhängte Seeblockade durchbrechen wollten. Der Küstenstreifen wird von der radikalen Hamas beherrscht. Mit der Blockade will Israel das Einschmuggeln von Waffen verhindern.

Trotz israelischer Warnungen war der aus sechs Schiffen bestehende Konvoi am Sonntag aus internationalen Gewässern bei Zypern aufgebrochen. Die von pro-palästinensischen Gruppen und einem türkischen Menschenrechtsverband gecharterten Schiffe transportieren 10.000 Tonnen Güter. Der Vorfall belastet die Beziehungen zur Türkei, weil einige der Schiffe unter türkischer Flagge fuhren.

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