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A-Tec - Emco und Brixlegg bis zu 200 Mio. Euro wert

Nach und nach zeichnet sich die Vermögenslage der insolventen A-Tec Industries ab: Nach einem Ende vergangener Woche vorgelegten Deloitte-Gutachten beläuft sich der Unternehmenswert der beiden A-Tec-Divisionen Werkzeugmaschinen und Kupfer auf zusammen 150 bis 200 Mio. Euro.
Ab nächster Woche will der Gläubigerausschuss auf Basis weiterer Gutachten über die restlichen Divisionen und einer Auflistung “weiterer Vermögensgegenstände” die Lage diskutieren, sagte A-Tec-Gläubigersprecher Hans-Georg Kantner am Dienstag.

Das eine Deloitte-Gutachten behandelt den Salzburger Werkzeugmaschinenbauer Emco und die der gleichen Division zugeordnete, erst Ende 2007 gekaufte Dörries Scharmann Technologie (DST). Das andere Gutachten widmet sich der Kupferdivision rund um die Tiroler Montanwerke Brixlegg, die nach Einschätzung von Beobachtern der größte Aktivposten ist. Offenbar aus verhandlungstaktischen Gründen legen die Gläubiger aktuell aber nur den Wert der beiden A-Tec-Divisionen zusammengenommen offen.

Diese oder Anfang nächster Woche könnte noch ein Gutachten über die Motorendivision ATB und eine kurze Expertise über die Anlagenbaudivision AE&E vorgelegt werden. Für die AE&E liegt bereits eine Schätzung im Insolvenzantrag der gesamten Gruppe vor – sie beläuft sich (vor dem Verkauf der AE&E Austria an Andritz) auf zusammen 120 Mio. Euro.

Neben den Gutachten müssen die Gläubiger den Wert “gewisser Vermögenswerte” außerhalb der vier Divisionen des Konzerns einschätzen (etwa der Fluggesellschaft) um sich ein umfassendes Bild über die Vermögenslage machen zu können. In den Gutachten zu Emco und Brixlegg gibt es “ein paar offene Fragen zur Methodik der Bewertung”, wie KSV-Insolvenzexperte Kantner zur APA sagte.

Beobachter erwarten keinen nennenswerten Beitrag der ATB für die Quote – Ende 2009 hatte ATB ein negatives Eigenkapital von 6 Mio. Euro. Was die Schweizer Von Roll Inova anlangt, so ist diese im Insolvenzantrag als weiterer Aktivposten mit einem Wert von 100 Mio. Euro angeführt. Kantner weist aber darauf hin, dass die Gesellschaft “stark mediatisiert” sei und dass sich drei Zwischenholdings zwischen A-Tec und der operativen Firma befänden. A-Tec könne Von Roll Inova also nicht einfach verkaufen – das müsse deren Holdingmutter tun.

Zu den 370 Mio. Euro Verbindlichkeiten der A-Tec Industries werden aus dem Konkurs der AE&E voraussichtlich weitere rund 150 Mio. Euro an Haftungen schlagend. Würden aus den Beteiligungsverkäufen (hypothetische) 200 Mio. Euro erlöst, würde dies einer Sanierungsplanquote von 36 Prozent entsprechen.

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