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Friedhofsbeamte wegen Leichenfledderei festgenommen

Um Grabstellen neu verpachten zu können, haben Friedhofsbeamte in Hongkong gegen Bestechung noch nicht verweste Leichen ausgegraben.

Insgesamt 18 Friedhofsleiter, Grabstein-Hersteller und Bestattungsunternehmer seien wegen Bestechung und Betrugs festgenommen worden, teilte die Hongkonger Anti-Korruptionsbehörde am Montagabend mit.

Den Ermittlungen zufolge hätten sich die Friedhofsbeamten regelmäßig von Grabstein-Herstellern und Bestattungsunternehmern schmieren lassen und im Gegenzug noch nicht verweste Tote exhumieren lassen. Ziel sei es gewesen, die Grabstellen räumen und neu verpachten zu können.

In Hongkong sind unbebaute Grundstücke Mangelware, auf den Friedhöfen herrscht chronischer Platzmangel. Da Feuerbestattungen in der chinesischen Kultur verpönt sind, suchen Hinterbliebene händeringend nach Grabstellen für ihre Verstorbenen. Nach den offiziellen Bestimmungen können sie auf den staatlichen Friedhöfen für zehn Jahre Gräber pachten. Danach wird die Leiche des Verstorbenen ausgegraben und entweder verbrannt oder auf einer kleineren Parzelle beigesetzt. Friedhofs-Aufseher sollen darüber wachen, dass nur vollständig verweste Leichen ausgegraben werden, anderenfalls wird die Liegedauer auf der jeweiligen Grabstelle verlängert.

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