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Einsatz mitten in der "Hölle"

Vieles hat Arthur Weber schon erlebt. Aber nichts, was dem Horror auf Haiti gleichkommt.

„Es ist unvorstellbar, was wir hier vorfinden und sehr schwer, mit diesen Bildern fertig zu werden.“ Als Katastrophen-Experte Arthur Weber kurz nach seiner Ankunft in der Hölle von Haiti Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler anrief, musste selbst er als Vollprofi seines Metiers erstmal emotionalen Ballast abwerfen. „Da kann man sich vorstellen, wie das da unten aussieht“, kommentiert das Erich Schwärzler. Schließlich weiß der Landesrat, was er und seine Abteilung an dem Fachmann Arthur Weber haben. „Arthur ist ein hervorragender Experte, bestens vertraut mit den Grundlagen seines Geschäfts. Er verfügt über ein fundiertes Fachwissen. Er ist absolut qualifiziert – auch für solche Einsätze“.

Guter Teamplayer

Was Schwärzler an dem 55-jährigen Rankweiler besonders schätzt: „Er hat bei seiner Arbeit schon immer über die Grenzen des Landes hinausgeblickt. Er weiß, wie wichtig internationale Netzwerke bei der Katastrophenhilfe sind. Arthur verliert auch in schwierigsten Situationen nicht den Überblick und bewahrt klares Denken.“ Auch sein unmittelbarer Vorgesetzter Franc Magnes, Leiter der Landeswarnzentrale, weiß, was er am zweifachen Vater und zweifachen Großvater hat. „Arthur ist ein Teamplayer, wie man sich ihn nur wünschen kann. Kein Schreibtischtäter, sondern ein Mann der Praxis: ruhig und konzentriert. Und im übrigen ein Kollege, mit dem man gerne ein Bier trinken geht.“

Reiche Erfahrung

Arthur Weber kam freilich nicht als Retter auf die Welt. Seine Kompetenzen hat er sich im Laufe der Jahre durch großen Einsatz und vielfältige Tätigkeiten Stück für Stück angeeignet. Weber ist Wasserretter, Bergretter, vor allem Rotkreuzler. Er ist als Ausbilder tätig „und kennt das Geschäft von der Pike auf“, wie Franc Magnes deutlich macht. Er absolvierte die internationalen EU-Ausbildungsprogramme für Katastrophenhilfe und qualifizierte sich so für Einsätze wie den jetzigen auf Haiti. Trotzdem bedeutet Haiti auch für Weber eine Premiere. „Mit einer derartigen Aufgabe von internationaler Dimension war selbst er noch nicht konfrontiert. Aber Arthur schafft das“, ist nicht nur Magnes überzeugt.

Bald zu Hause

„Es ist unbeschreiblich hier“, mailte Weber gestern von der Katastrophenregion nach Hause. Und berichtete über Tod, Elend, Gewalt sowie den schwierigsten Bedingungen auch für die im Einsatz befindlichen Rettungsteams. Gegen Ende der Woche wird er von seiner gefährlichen Mission wieder zurück sein. Und er wird sich dann sicher wieder freuen über Aktionen wie „Safety Tour“, bei denen Weber spielerisch Kindern ein Sicherheitsbewusstsein vermittelt. Aktionen, die ihn Haiti nicht vergessen lassen. Die ihm aber wieder jene schönen Erlebnisse verschaffen, welche auch ein professioneller Retter gerade nach Katastrophen-Einsätzen Marke Haiti braucht.

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