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Rennen um Chefposten eröffnet

Bregenz - In den Chefbüros der Sicherheitsdirektion, der Exekutive und des Militärs werden in den nächsten Monaten die Karten neu gemischt.

Sowohl Sicherheitsdirektor Elmar Marent als auch Militärkommandant Gottfried Schröckenfuchs – beide Jahrgang 1947 – haben bereits angekündigt, im Herbst in Pension zu gehen. Landespolizeikommandant Manfred Bliem will im Oktober entscheiden, ob er sich mit Ende des Jahres zur Ruhe setzt. Die Posten werden bundesweit ausgeschrieben, doch die Namen der aussichtsreichsten Kandidaten werden längst über den „Flurfunk“ gehandelt.

„Beste Chancen“

In der Sicherheitsdirektion wird mit größter Wahrscheinlichkeit Hans-Peter Ludescher den Chefsessel einnehmen. Der 47-Jährige ist seit 1990 Marents Stellvertreter und leitet das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. „Die Entscheidung obliegt letztendlich der Innenministerin, aber ein Stellvertreter, der jahrelang gute Arbeit geleistet hat, hat natürlich die allerbesten Chancen“, sagt Marent auf „VN“-Anfrage. Der Posten werde in den kommenden zwei Wochen ausgeschrieben, die eingegangenen Bewerbungen würden dann von einer Dreierkommission gereiht und der Innenministerin vorgelegt, so Marent zum Prozedere. Macht Ludescher das Rennen, dürfte entweder Uta Bachmann von der Kriminal- und Sicherheitspolizeilichen Abteilung oder Walter Filzmaier, Leiter des Verwaltungspolizeilichen Bereichs, auf den Stuhl des Stellvertreters nachrücken. Mit Wirkung vom 30. November 2009 wird auch der Vorarlberger Militärkommandant Brigadier Gottfried Schröckenfuchs in Pension gehen. Seine feierliche Verabschiedung ist für den 25. November geplant. Ob bis zu diesem Zeitpunkt bereits ein Nachfolger in sein Amt eingeführt werden kann, lässt sich heute noch nicht sagen. Das wird einerseits von der Zügigkeit des Bestellungsverfahrens und andererseits von der Entscheidungsfreude des Verteidigungsministers abhängen. Insider gehen davon aus, dass der Posten des Vorarlberger Militärkommandanten „offen“ ausgeschrieben wird. Das heißt, es können sich sowohl Truppen- als auch Generalstabsoffiziere aus ganz Österreich für diese Funktion bewerben. In den letzten Jahrzehnten gab es in Vorarlberg beides. Die Militärkommandanten Alois Uiberacker, Lothar Simma und Gottfried Schröckenfuchs kamen aus dem Stand der Truppenoffiziere, Karl Redl und Friedrich Materna waren hingegen Generalstäbler. Als „heißer Tipp“ für die Schröckenfuchs-Nachfolge gilt Brigadier Ernst Konzett, ein Truppenoffizier, der Kommandant der 6. Jägerbrigade ist. Konzett könnte aber möglicherweise von einem Generalstabsoffizier Konkurrenz bekommen. Derzeit gibt es nämlich gerade in Wien einige Briga­diere, die aufgrund der Reform im Ministerium nicht ihrem Dienstgrad entsprechend eingesetzt sind. Möglicherweise könnte das für den einen oder anderen eine Motivation sein, sich um den Posten des Vorarlberger Militärkommandanten zu bewerben.

Wer wird Polizeichef?

Landespolizeikommandant Generalmajor Manfred Bliem lässt noch offen, wann er seine Polizeikarriere beenden wird. „Ich gehe jetzt erst einmal auf Urlaub und werde dann bis Oktober entscheiden, ob ich mit Ende des Jahres gehe oder noch weitermache“, sagt der Polizeichef gegenüber den „VN“. Auf die Frage, wer Bliem beerben könnte, fallen in Polizeikreisen immer wieder zwei Namen – Siegbert Denz und Thomas Hopfner. Der 46-jährige Brigadier Siegbert Denz steht seit 2002 als Vize an der Seite von Bliem. Der konservative Polizei-Stratege sei „in den eigenen Reihen nicht unumstritten, habe aber politisch gute Karten“, heißt es bei Insidern. Als „sehr ernst zu nehmender Konkurrent“ im Kampf um den Chefposten der Vorarlberger Polizei wird der 43-jährige Oberstleutnant Thomas Hopfner aus Alberschwende gehandelt. Seit September 2008 leitet er das Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive in Feldkich-Gisingen. Vor seiner Rückkehr ins Ländle führte Hopfner als Brigadier das Zentrum für Grundausbildung in der Sicherheitsakademie in Wien an. Hopfner oder Denz – eines scheint so gut wie sicher: Der SPÖ-nahe Bliem wird einen schwarzen Nachfolger bekommen.

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