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Neue Vorarlberger Wohnbauförderung soll soziale Aspekte stärker gewichten

Die Wohnbauförderung in Vorarlberg soll soziale Aspekte mehr berücksichtigen.
Die Wohnbauförderung in Vorarlberg soll soziale Aspekte mehr berücksichtigen. ©VOL.AT/Hofmeister
Zum 1. April 2014 treten in Vorarlberg neue Wohnbauförderungsrichtlinien in Kraft. Das System wurde vereinfacht, zudem werden soziale Aspekte stärker gewichtet. 2014 stehen dafür 171 Mio. Euro zur Verfügung, davon 75 Mio. Euro vom Bund.
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Mit Blick auf die nächsten Finanzausgleichsverhandlungen werde der Erhalt der Bundesmittel eine “Kernforderung” bleiben, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

Basisförderung und Boni statt 5 Stufen

Von bisher fünf Förderstufen wurde das System auf eine Basisförderung umgestellt. Diese kann durch Boni für Kinder, niedriges Einkommen, für eine verdichtete Bauweise sowie für energetische, ökologische oder barrierefreie Ausführung erhöht werden, führte Wohnbau-Landesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) aus.

Kinder im Haushalt mehr berücksichtigt

Ein Zwei-Personen-Haushalt mit zwei Kindern und einem monatlichen Einkommen von 3.200 Euro erhielt bisher rund 45.500 Euro, nun 67.600 Euro. Zudem wurde die Laufzeit von 27 auf 35 Jahre verlängert, damit soll die Rückzahlungsbelastung verringert werden. Neu sind nur mehr zwei Einkommensgrenzen, 2.800 netto für Ein-Personen-Haushalte und 5.000 Euro netto für mehrere Personen.

Augenmerk auf Gesamtsanierung

Mit der Sanierungsförderung, seit Anfang 2014 in Kraft, will das Land künftig Gesamtsanierungen stärker unterstützen. In der Wohnbeihilferichtlinie 2014 wurden die Wohnbeihilfe und der Wohnungszuschuss in ein einheitliches Berechnungssystem zusammengeführt, so Rüdisser. Vorarlberg verfüge derzeit über 150.000 Wohneinheiten, davon seien zwei Drittel privat, ein Drittel Mietwohnungen. Dabei sei ein “gesunder Mix” nötig. Bis 2018 sollen rund 2.500 gemeinnützige Neubauwohnungen entstehen, so etwa Einheiten in zehn Gemeinden, die bisher keine gemeinnützigen Wohnungen angeboten hätten.

“Der gemeinnützige Wohnbau dehnt sich auf die ländlichen Gebiete aus, auch um möglichen Abwanderungstendenzen entgegenzutreten”, erklärte der Landeshauptmann. Mit den neuen Richtlinien wolle man die soziale Ausrichtung der Wohnbauförderung stärken, ohne die Ökologie dabei zu vernachlässigen. Die geänderten Bestimmungen sehe man als einen Beitrag zum leistbaren Wohnen. Daneben wolle man auch übertriebene Bauvorschriften zurückdrängen. Hier habe man 54 Vorschläge nach Wien gerichtet und hoffe auf eine Reaktion des Bundes.

 
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