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"Nein" zu Rohrspitzplan

Bregenz/Fußach/VN - Der Umweltschutzbeirat ist gegen das Bauprojekt – der Naturschutzrat drückt die Prüfung jedoch durch.
Günther Salzmann über das Projekt
Grünes Licht für Flächenumwidmung
Rohrspitz nun Uni- Projekt
Rohrspitz: Mängel und Proteste
Plattform "Unser Rohrspitz" gegründet

Die Pläne von Günter Salzmann, seine Freizeitanlage am Fußacher Rohrspitz vollständig umzukrempeln, beschäftigten gestern zwei wichtige Gremien: Am Vormittag den Naturschutzrat, der die Vorarlberger Landesregierung in Fragen des Naturschutzes und der Lebensraumentwicklung berät. Am Nachmittag erörterte der Umweltschutzbeirat die Baupläne, die u. a. die Errichtung einer Tiefgarage mit 220 Stellplätzen und einer Bootsgarage mit 34 Liegeplätzen vorsehen.

Kostbares Naturjuwel

„Die Position des Naturschutzrats in Sachen Rohrspitz ist unverändert“, berichtete am Abend Univ.-Prof. Dr. Georg Grabherr den VN. „Unser Argument Nr. 1 lautet, dass wir am Rohrspitz ein Naturschutzgebiet von internationalem Rang haben.“ Die „größte Naturschutzleistung Vorarlbergs“ laufe Gefahr, von einem Projekt dieser Art in ihrem Ruf beschädigt zu werden. Das vierköpfige Gremium hat freilich einen Etappensieg errungen. Umweltlandesrat Erich Schwärzler bestätigte, dass das Land nun zum Schluss kam, eine Naturverträglichkeitsprüfung anzuordnen. Die hatte Georg Grabherr bereits im August 2010 verlangt.

Im Rahmen dieser Naturverträglichkeitsprüfung (NVP) nach Artikel 6 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie muss die Behörde feststellen, ob Pläne oder Projekte erhebliche Auswirkungen auf ein Natura-2000-Gebiet entfalten könnten und ob sie mit den Erhaltungszielen des Gebietes vereinbar sind. Vorarlberg hat 23 solcher Europaschutzgebiete mit einer gesamten Fläche von etwa 210 km2. Die Natura 2000-Gebiete machen etwa acht Prozent der Landesfläche aus. Der Rohrspitz zählt dazu.

Grabherr betont noch einmal, dass die EU in solchen Gebieten ein Verschlechterungsverbot erlassen hat. Die Prüfung des Bauprojekts werde Monate in Anspruch nehmen. Durchführen wird die Naturverträglichkeitsprüfung die Umweltabteilung der Landesregierung unter Dr. Reinhard Bösch.

Der Umweltschutzbeirat hat dem „Projekt in dieser Dimension“ über Antrag von Russ-Preis-Trägerin Hildegard Breiner gestern mit 15 Nein-Stimmen gegen eine Ja-Stimme eine klare Absage erteilt.

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