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Nach Staatsfeiertag neue Drohungen aus Nordkorea

Nach den Gedenkfeiern für den Staatsgründer und "ewigen Präsidenten" Kim Il-sung hat Nordkorea seinen Ton gegen Südkorea wieder verschärft. Über die amtliche Nachrichtenagentur KCNA drohte das isolierte Land am Montagabend mit einer Vergeltungsaktion ohne Vorwarnung. Grund seien anti-nordkoreanische Proteste in Seoul. Es handle sich um ein "Ultimatum an die südkoreanische Marionettenkräfte".
Staatsfeiertag ohne kriegerische Töne
USA wollen "echte" Verhandlungen

So zitierten die Staatsmedien das oberste Kommando der Volksarmee. Falls Seoul einen Dialog wolle, müsse es sich für alle anti-nordkoreanischen Aktionen entschuldigen.

Die südkoreanische Regierung bezeichnete die jüngste Drohung aus Nordkorea als “bedauerlich”. Alle Provokationen aus dem Norden seien “illegal”, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Dienstag. “Wir werden für jede aus irgendeinem Grund inszenierte Provokation gründliche und entschlossene Vergeltung üben.”

Keine martialischen Gesten: Raketentest ausgeblieben

Die Drohung aus Pjöngjang erfolgte nach einer Kundgebung in Seoul am Montag, bei der Berichten südkoreanischer Medien zufolge Mitglieder konservativer Gruppen Porträts von Kim Il-sung, seines Sohnes Kim Jong-il und des Enkels und derzeitigen Machthabers Kim Jong-un verbrannt hatten. Nordkorea hatte am selben Tag den 101. Geburtstag Kim Il-sungs begangen.

Die Feierlichkeiten waren ohne die erwarteten martialische Gesten zu Ende gegangenen. Auch ein im Westen befürchteter demonstrativer Raketentest fand nicht statt.

US-Außenminister Kerry hatte auf seiner Reise in die Region die Bereitschaft seiner Regierung zu Gesprächen über eine atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel bekräftigt. Solche Gespräche müssten aber ernsthaft und vertrauenswürdig sein.

Indes stürzte ein US-Kampfhubschrauber während eines Militärmanövers in Südkorea nahe der Grenze zu Nordkorea ab. Die Ursache sei noch unklar. Ein US-Militärvertreter sagte, der Helikopter vom Typ CH-53, der neben drei Besatzungsmitgliedern 13 weitere Soldaten transportierte, habe eine “harte Landung” gehabt. Angaben über Opfer lagen nicht vor.

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