Die Kantonspolizei Zürich gab in einer Mitteilung am Mittwoch bekannt:
“Ein Mann ist am Mittwochmorgen, 6. August 2014 erhängt in seiner Zelle im Zür-cher Polizeigefängnis aufgefunden worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft bestehen keine Hinweise auf Dritteinwirkung. Der Verstorbene war im Zusammenhang mit der Weitergabe von Krankenakten von Michael Schumacher am 5. August 2014 festgenommen worden.”
Spur der Schumi-Akte führte zur Rega
Damit wäre der Fall “Kagemusha” wohl beendet. Unter diesem Pseudonym waren die vertraulichen Inhalte aus Schumachers Krankenakte diversen Medien in Deutschland, England und Frankreich für 60.000 Franken (49.000 Euro) zum Kauf angeboten worden. Die Echtheit wurde mit angeblichen Details aus Operationen bekräftigt.
Über die IP-Adresse ließ sich die Herkunft schnell auf die Rega eingrenzen, die Schweizer Rettungsflugwacht. Nach weiteren Ermittlungen führte die Spur zu einem ranghohen Mitarbeiter. Demnach waren die für den Transport von Schumacher im Helikopter von Grenoble nach Lausanne relevanten Teile der Krankenakte an die Rega übermittelt worden, wo sie sich der Mitarbeiter aneignete.
“Da kann man nur angewidert sein”
Seine Managerin hatte damals vor einem Ankauf und Veröfftenlichung gewarnt: “Seit einigen Tagen werden einigen Medienvertretern gestohlene Dokumente/Daten zum Kauf angeboten, von denen der Anbieter behauptet, es handele sich um die Krankenakte von Michael Schumacher. Da kann man doch nur entsetzt und angewidert sein. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Ankauf solcher Unterlagen sowie deren Veröffentlichungen verboten sind.”
Verdächtiger erhängte sich in Zelle
Am 5. August erfolgte dann die Festnahme des Rega-Mitarbeiters wegen dringenden Taverdachts. In einer ersten Vernehmung durch die Polizei habe der Verhaftete die Vorwürfe bestritten, weshalb für Mittwoch eine Befragung durch die Staatsanwaltschaft geplant war.
Dazu kam es nicht mehr. Als ein Beamter am Morgen das Frühstück verteilte, fand er den Verdächtigen tot in seiner Zelle. Er hatte sich erhängt. Laut Mitteilung der KaPo gibt es keine Hinweise auf Fremdtäterschaft, das Verfahren werde deshalb voraussichtlich eingestellt. Allerdings, und darauf legen die Eidgenossen wert, gelte für den Verstorbenen weiterhin die Unschuldsvermutung.
Schumacher reagiert auf seine Frau
Schumacher war Mitte Juni aus dem Universitätsklinikum Grenoble in ein Krankenhaus in Lausanne verlegt worden. Zuvor hatte sein Management mitgeteilt, dass der Rekordweltmeister knapp sechs Monate nach seinem Skiunfall nicht mehr im Koma liege und “seine lange Phase der Rehabilitation” nun fortsetzen werde. Er zeige Reaktionen, besonders stark auf seine Frau Corinna Schumacher. (red)
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