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MTV Europe Music Awards 2012: Taylor Swift ist die Gewinnerin des Abends

Das waren die Europe Music Awards 2012
Das waren die Europe Music Awards 2012 ©EPA
Die MTV Europe Music Awards verwandelten die Frankfurter Festhalle in eine riesige Manege. Das Thema Zirkus zog sich dabei durch die ganze Veranstaltung.
Bilder der Show
Bilder vom Red Carpet

Moderatorin Heidi Klum schwebt in einem Ring meterhoch über dem Saal, Hauptgewinnerin Taylor Swift tritt als sexy Dompteuse auf, David Hasselhoff tanzt im Dixi Klo und überall knallt, zischt und blitzt es. Die diesjährigen EMAs waren der reinste Zirkus und das nicht im positiven Sinne.

Die Regisseure ließen es pausenlos an allen Enden der Halle krachen: Feuerschlucker drehten brennende Keulen, Akrobaten seilten sich von der Decke ab, zwischen den Nominierten saßen Pierrots und Vogelmenschen, Stelzenmänner drehten auf Riesenrädern ihre Runden. Heidi Klum zog sich pausenlos um und machte in den wechselnden Zikus-Outfits zumindest optisch eine gute Figur. Akustisch war sie weniger beeindruckend: ihre quietschige Stimme drang kaum zu den 8000 Fans in der Halle durch. Sechsmal wechselte sie ihre Versace-Kleider. Damit Zuschauer in aller Welt auch wissen, dass das Ganze – trotz nahezu ausnahmslos nordamerikanischer Musiker – aus Deutschland kommt, gab es zwischendurch ein Alphorn und ein paar Takte Jodeln; und Heidi im feschen Dirndl-Look. Die Preise wurden jedoch nur am Rande erwähnt im Mittelpunkt stand eine lieblos zusammengewürfelte Inszenierung, mit reichlich peinlichen Momenten.

Das waren die Europe Music Awards 2012

Eine stolpernde Kim Kardashian, zuviele schlecht vorbereitete Moderationen, nicht wirklich glücklich wirkende Gewinner und Auftritte, bei denen nicht alle Bands den richtigen Ton trafen. Die EMAs 2012 waren weniger beeindruckend. Groß angekündigt wurden die Auftritte von Bands wie No Doubt oder Fun., von Sängerinnen wie Carly Rae Jepsen oder Alicia Keys, von Sängern wie Pitbull oder Psy. Die Band rund um Gwen Stefani überzeugte jedoch nicht: Die Sängerin wankte unkontrolliert über die Bühne. Sie schaffte es zwar stimmlich den Ansprüchen gerecht zu werden, die neuen Nummern der Band wirken dann trotzdem etwas lieblos. Musikalisch packen No Doubt von Ska, Pop bis hin zu Rock Elementen, einfach alles in ihre Songs, dass Erfolg versprechen soll, was am Ende jedoch ein bisschen zu viel des Guten ist. Weniger ist manchmal dann doch mehr.

Auch der Auftritt von Muse überzeugte nicht: Zu schwache Stimme, zu langweiliger Song, zu anstrengend. The Killers machten es da schon richtig und verstecken sich hinter einer Jalousie. Psy tanzte, begleitet von zig Doppelgängern, die nicht tanzen konnten und überraschte David Hasselhoff am Dixie Klo (eine ziemlich peinliche Vorstellung): Der Südkoreaner  Psy war der Sieger der Herzen. Er bekam den Award für das beste Video zu seinem Song “Gangnam Style”; der Clip wurde in diesem Herbst weltweit hunderte Millionen Mal im Internet angeklickt.

Feierlich wurde es in all dem Trubel nur beim “Global Icon”, einer Sonder-Auszeichnung, die posthum Whitney Houston zuerkannt wurde. Präsentiert von einer, einschläfernden Alicia Keys  unter dem Applaus des Publikums, das gerührt auf Einspielungen aus dem Leben der im Februar Verstorbenen blickte. Die Videoleinwände in den Ecken spielten überhaupt eine große Rolle. Denn die meisten der nominierten Stars waren gar nicht erst nach Frankfurt gekommen. Zuviel Inszenierung, zu wenig Musik im Mittelpunkt und zuviele Stars, die mehr auf ihr Äußeres, als auf ihr Können bedacht sind: Das ist das Fazit der Europe Music Awards 2012.

Die Gewinner der EMAS

  • Best Female: Taylor Swift
  • Best Song: Carly Rae Jepsen – Call Me Maybe
  • Best Male: Justin Bieber
  • Best Live: Taylor Swift
  • Best Look: Taylor Swift
  • Best Rock: Linkin Park
  • Worldwide Act: Han Geng (China)
  • Best Video: Psy – Gangnam Style
  • Best Hip Hop: Nicki Minaj
  • Best Electro: David Guetta
  • Best World Stage: Justin Bieber
  • Global Icon Award: Whitney Houston
  • Best Alternative: Lana del Rey
  • Best Push: Carly Rae Jepsen
  • Best Newcomer: One Direction
  • Biggest Fans: One Direction

(Red./APA)

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