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Morgenstern verlängerte Österreichs Tournee-Serie

©AP
Thomas Morgenstern hat am Mittwoch zum Auftakt der 59. Vierschanzen-Tournee in Oberstdorf einen eindrucksvollen Erfolg gefeiert und damit den achten Tournee-Tagessieg für Österreich in Serie geholt.
So feiert Thomas Morgenstern seinen Sieg

Der Triple-Olympiasieger und Weltcup-Leader segelte von der Schattenberg-Schanze auf die jeweiligen Bestweiten von 131,5 und 138 Meter und gewann vor dem Finnen Matti Hautamäki und dem überraschend starken Tiroler Manuel Fettner, der mit 25 Jahren erstmals überhaupt auf dem Podest landete.

“Sensationell, dieses Feeling möchte ich haben. Wenn das Ergebnis auch noch passt, ist es unglaublich. So starte ich gerne in die Tournee”, jubelte Morgenstern, der freilich noch nicht in Richtung Gesamtsieg blicken wollte. “Ich gehe von Springen zu Springen, von Schanze zu Schanze, habe Spaß bei der Sache und genieße es”, erklärte der nunmehr 19-fache Weltcupsieger nach seinem bereits fünften Saisontriumph. Er geht in der Tourneewertung mit einem Vorsprung von 16,5 Punkten oder etwa neun Metern auf Hautamäki ins Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen.

“Ich kann leider nicht wahrsagen und in die Zukunft schauen. Aber so kann es weitergehen”, hofft Morgenstern, der schon vor drei Jahren als Tournee-Favorit nach Oberstdorf gekommen war, sich dann aber Janne Ahonen geschlagen geben musste.

Für Österreichs ungemein starke “Adler” war an diesem Tag sogar noch mehr möglich, führten Morgenstern, Andreas Kofler, Fettner und Wolfgang Loitzl doch das Feld nach dem ersten Durchgang sogar geschlossen an. Der zweite Vierfach-Sieg im Weltcup überhaupt nach dem 20.1.1980 (Thunder Bay/CAN) schien möglich. Während Morgenstern und Fettner ihre Plätze halten konnten, fielen aber Kofler auf den fünften und Loitzl auf den neunten Platz zurück.

Mit fünf Österreichern unter den ersten Neun – und das in Abwesenheit der rekonvaleszenten Gregor Schlierenzauer und David Zauner – gab es freilich allen Grund zum Jubel. “Ich muss allen Sportlern gratulieren, das war hervorragend heute. Mit dem muss ich zufrieden sein, ohne Wenn und Aber”, erklärte Cheftrainer Alexander Pointner. Schlierenzauer hat übrigens am Mittwoch auf dem Bergisel erstmals seit seinem Innenbandeinriss im rechten Knie wieder trainiert, ob er beim dritten Tournee-Bewerb in Innsbruck zurückkehrt, steht noch nicht fest.

Morgenstern, der im Gesamt-Weltcup schon 180 Zähler vor Kofler führt, schockt jedenfalls die Konkurrenz mit seiner Traumform. Selbst alte Größen lässt er erzittern. “Ich habe Angst, dass Morgenstern meinen Rekord knackt”, meinte Sven Hannawald, der als bisher einziger Springer alle vier Tournee-Springen für sich entschieden hat.

Für einen der Mitfavoriten ist die Tournee hingegen – mit Blick auf die Gesamtwertung – schon vorüber: Ville Larinto verpatzte seinen ersten Sprung völlig und verpasste gar die Qualifikation für das Finale der Top 30. Nur knapp in dieses kam Janne Ahonen, der sich als ex aequo mit Jakub Janda fünftbester Lucky Loser qualifizierte – am Ende wurde der fünffache Tournee-Rekordgewinner 31. und bekam keinen Weltcup-Punkt.

Hautamäki und Ammann blieben hingegen in Schlagdistanz, auch die Deutschen durften sich mit zwei Top-Ten-Platzierungen durch Severin Freund (6.) und Michael Neumayer (8.) freuen. Für die Norweger war Tom Hilde als Zehnter der beste Mann.

Die Tournee wird am Samstag mit dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen sowie den Österreich-Bewerben in Innsbruck (3.1.) und Bischofshofen (6.1.) fortgesetzt.

Endstand nach dem zweiten Durchgang:

1. Thomas Morgenstern AUT 131,5/138,0 289,6
2. Matti Hautamäki FIN 125,0/137,5 273,1
3. Manuel Fettner AUT 130,0/131,5 264,0
4. Simon Ammann SUI 123,0/134,5 259,6
5. Andreas Kofler AUT 128,5/126,0 259,0
6. Severin Freund GER 127,0/130,5 258,7
7. Martin Koch AUT 124,0/132,5 254,1
8. Michael Neumayer GER 127,0/128,5 254,0
9. Wolfgang Loitzl AUT 127,5/124,5 248,8
10. Tom Hilde NOR 120,5/128,0 246,6
11. Adam Malysz POL 115,0/131,5 243,3
12. Peter Prevc SLO 126,5/118,0 234,3
13. Richard Freitag GER 119,5/122,0 232,5
14. Robert Kranjec SLO 122,0/120,5 231,1
15. Daiki Ito JPN 123,5/120,5 230,8
16. Wladimir Zografski BUL 122,0/121,0 229,1
17. Emmanuel Chedal FRA 123,5/119,0 227,4
18. Martin Schmitt GER 111,5/127,5 226,9
19. Michael Uhrmann GER 119,0/120,5 226,6
20. Anders Bardal NOR 119,0/124,0 226,5
21. Felix Schoft GER 113,0/125,5 225,7
22. Noriaki Kasai JPN 114,0/123,0 224,2
23. Anders Jacobsen NOR 115,5/122,5 223,3
24. Stephan Hocke GER 111,5/126,5 222,7
25. Kamil Stoch POL 118,0/122,5 222,4
26. Anssi Koivuranta FIN 117,5/120,5 220,2
27. Björn Einar Romören NOR 120,5/118,0 219,0
28. Shohei Tochimoto JPN 119,5/117,5 218,7
29. Maximilian Mechler GER 121,5/115,5 215,7
30. Jakub Janda CZE 119,0/115,0 209,8
31. Janne Ahonen FIN 119,5/110,5 201,7
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert:
32. Michael Hayböck AUT 118,0 105,8
33. Pawel Karelin RUS 114,5 105,2
35. Ville Larinto FIN 112,5 101,3
37. Johan Remen Evensen NOR 113,5 101,0
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