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Mindestens drei Tote am Wochenende auf dem Mount Everest

Viele Bergsteiger wollten das günstige Wetter ausnutzen
Viele Bergsteiger wollten das günstige Wetter ausnutzen ©APA (AFP)
Auf dem Mount Everest sind am Wochenende mindestens drei Bergsteiger ums Leben gekommen. Ein US-Bürger, ein Slowake und ein Australier starben nach Angaben vom Montag auf dem höchsten Gipfel der Welt. Sie erlagen vermutlich der Höhenkrankheit. Zudem wurde ein indischer Bergsteiger vermisst, sein Begleiter wurde bewusstlos aufgefunden.

Mit den drei Todesopfern erlebte das “Dach der Welt” sein tödlichstes Wochenende seit dem Lawinenunglück mit 18 Toten im Jahr 2015. Insgesamt starben in dieser Saison auf dem Mount Everest damit fünf Bergsteiger, so viele wie in der gesamten Saison 2016. Die kurze Bergsteigersaison im Himalaya dauert von April bis Ende Mai, wenn die Wetterbedingungen am besten sind.

Nach Angaben von Kamal Parajuli von der nepalesischen Tourismusbehörde wurde der Slowake Vladimir Strba am Sonntag einige hundert Meter vom Gipfel des Mount Everest entfernt tot aufgefunden – in der sogenannten Todeszone oberhalb von 8.000 Metern, wo der Sauerstoffmangel die Funktion der menschlichen Organe beeinträchtigt.

Ein Bergsteiger vermisst

Auch der US-Bergsteiger Roland Yearwood wurde in diesem Gebiet leblos entdeckt. Das dritte Todesopfer, ein 54-jähriger Australier, starb auf der tibetischen Seite des Mount Everest beim Abstieg. Wie die tibetische Bergsteiger-Vereinigung mitteilte, erlag er oberhalb von 7.500 Metern vermutlich der Höhenkrankheit.

Zu dem indischen Bergsteiger brach der Kontakt am Samstag ab, nachdem er den Gipfel erreicht hatte. Sein nepalesischer Sherpa wurde oberhalb von 8.000 Metern bewusstlos und mit Frostbeulen aufgefunden. Nach dem Inder wurde eine Suche eingeleitet. In den vergangenen drei Tagen wurden rund ein Dutzend Alpinisten auf dem Mount Everest gerettet, wie Rettungskräfte mitteilten.

Rekord für blinden Bergsteiger

Viele Bergsteiger hatten am Wochenende eine Wetterberuhigung genutzt, nachdem die Saison bisher von wechselhaftem, sehr windigem und ungewöhnlich kaltem Wetter geprägt war. Am Montag wollten sich mehr als hundert Bergsteiger am Südhang des Mount Everest auf den Weg zum Gipfel machen, bevor das Wetter wieder umschlägt.

Eine gute Nachricht kam am Sonntag vom blinden Bergsteiger Andy Holzer. Der Tiroler erreichte mit seinen zwei Begleitern Wolfgang Klocker und Klemens Bichler den Gipfel des 8.848 Meter hohen Mount Everest, wie er auf Facebook mitteilte. “Die Emotionen überschlagen sich”, schrieb Holzer. Nach seinen Angaben dauerte der Aufstieg rund zehn Stunden. Für Holzer war es der dritte Versuch, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen. Der blinde Bergsteiger bezwang nun alle “Seven Summits”, die höchsten Gipfel der sieben Kontinente.

(APA/ag.)

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