Das Ziel ist für die Innenministerin eine “schnelle, große Lösung” auf EU-Ebene, was die Lösung des Flüchtlingsproblems betrifft. In den kommenden Tagen würde nun jeder einzelne Punkt des Gipfels abgearbeitet werden, um einen Beschluss herbeizuführen. Österreich bleibe jedenfalls auf der aktuellen Linie. “Wir werden keinen Millimeter abweichen von unseren Positionen”, betonte Mikl-Leitner.
Bei einer EU-weiten Verteilung der Asylsuchenden sieht Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) Österreich nicht in der Pflicht. “Ich würde derzeit die Aufnahme nicht für Österreich sehen”, meinte er dazu und weiter: “Derzeit sind ganz klar andere Staaten gefordert.” Österreich habe sehr viele Asylsuchende, zeigte sich Doskozil mit Mikl-Leitner weiter auf einer Linie. Auch der Verteidigungsminister sieht die Einführung von Grenzkontrollen nach dem Gipfel als bestätigt.
Mikl-Leitner in CNN: “Was tut der Rest der Welt?”
Zuvor hatte Österreichs Innenministern der internationalen Gemeinschaft vorgeworfen, Europa in der Flüchtlingskrise allein zu lassen. “Europa hat im letzten Jahr viel gemacht und über eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Ich frage mich, was tut der Rest der Welt?” sagte Mikl-Leitner in einem am Montagabend ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender CNN.
“Der Rest der Welt kann auch helfen, etwa mit humanitärer Hilfe”, betonte die Innenministerin laut der englischen CNN-Übersetzung. Mikl-Leitner bekräftigte ihr Eintreten für eine “europäische Lösung” in der Flüchtlingskrise, verteidigte aber auch die umstrittenen Grenzschließungen auf der Balkanroute.
Die Bilder vom Flüchtlingselend an der griechisch-mazedonischen Grenze seien “schrecklich”, räumte die ÖVP-Politikerin. Schuld an diesen Bildern seien aber “diejenigen, die an einer Politik der offenen Arme festhalten” und damit falsche Erwartungen bei den Flüchtlingen wecken. “Wir können nicht alle hereinlassen, wir müssen auch Menschen zurückschicken”.
Mikl-Leitner bezeichnete die Türkei als “wesentlichen Partner” bei der Lösung der Flüchtlingskrise, doch dürfe sich die EU nicht in Abhängigkeit Ankaras begeben. “Wir müssen unsere Außengrenzen schützen”, betonte die Ministerin. Auch werde die Türkei das vereinbarte Geld für die Flüchtlingshilfe nur bekommen, wenn es konkrete Projekte vorlege.
Die Ministerin warnte auch vor einem Aufschwung der extremen Rechten in Europa, sollte die Flüchtlingskrise nicht gelöst werden. “Wenn wir nicht die notwendigen Schritte setzen, werden die Nationalisten die Oberhand gewinnen und das geeinte Europa wird an sein Ende kommen.” (APA)
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