Mellau: Kurioser Nachbarschaftsstreit um Riesenhaufen Mist

Abgeladen wurde der Haufen am Mittwochvormittag just vor dem Gartenzaun der Familie M. Die sieht in dem übelriechenden Utensil nicht einfach ein Nebenprodukt landwirtschaftlicher Tätigkeit, sondern gezielte Schikane durch Herrn S. Jenen Herrn, dem das umliegende Grundstück und die Hälfte des Hauses gehört, das Familie M. bewohnt.

Streit um Wasser und Parkplätze

Der Grund für den Verdacht: Familie M. und Herr S. streiten seit Jahren. Da wäre einmal die neue Wasserversorgung, für die S. angeblich seinen Beitrag nicht leisten wollte. Was er damit begründet, nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden worden zu sein. Familie M. drehte seinen Mietern daraufhin das Wasser ab, sie werden seit Herbst mit Wasserkanistern versorgt. Oder die Parkplätze auf dem Grundstück, die derselbe Herr S. an einen angrenzenden Autohändler vermieten wollte – was er als Eigentümer für sein gutes Recht hält, Familie M. aber strickt ablehnt. Und zahlreiche weitere Konfliktfelder mehr.

Tierkadaverreste im Mist?

Nun also der Misthaufen. Familie M. ist erbost und verweist vor allem auf die Tierkadaverreste, die einen furchtbaren Gestank verströmt hätten. Herr S. versteht die Aufregung nicht: Der Haufen sei doch ohnehin auf seinem eigenen Grund und Boden gestanden. Von Schikane will er nichts wissen: Er habe lediglich seinen Boden düngen wollen. Bei der Polizei Bezau verweist man nur darauf, dass es sich hierbei um ein zivilrechtliches Problem handelt, eine Zuständigkeit daher nicht bestehe. Große Mengen von Tierkadavern seien nicht zu bestätigen.

Am Donnerstagmittag wurde der Stein des Anstoßes zwar entfernt, der Haufen Mist ist damit Geschichte. Der Streit dürfte aber noch eine Weile weitergehen. (MST)