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"Mein Traum ging in Erfüllung"

Tamira Paszek spricht im VN Interview über den Weg zurück, das Wimbledon-Turnier und ihre nächsten Ziele.
Das 3:6, 1:6 gegen Wictoria Asarenka, die Nummer fünf der Welt, beim Grand-Slam-Turnier auf dem heiligen Rasen von Wimbledon war am Tag danach vergessen. Zwischen einem Arztbesuch und einem Treffen mit Freunden hatten die VN Gelegenheit zu einer Unterhaltung mit der 20-jährigen Dornbirnerin.
Zurück vom Arzt, was ist herausgekommen?
Paszek: Eine kleine Pause. Ich schleppe seit drei Wochen eine Verkühlung mit mir herum. Im Spiel gegen Francesca Schiavone war es besonders arg, auch gestern im Spiel gegen Asarenka war der Husten störend. Hals und Ohren tun mir weh, ich muss das jetzt fünf Tage lang auskurieren. Dann gibt es eine Woche Fitnesstraining, bevor in Amerika die Vorbereitung für die Übersee-Turniere beginnt.
 
Der Erfolg in Wimbledon war mit Ansage. Schon im letzten Dezember hast du im VN-Interview angekündigt, dass die Top 30 das nächste Ziel sind. Was hat dich so sicher gemacht?

Paszek: Ich habe immer hart gearbeitet, bin meinen Weg gegangen. Mein Halbjahresziel war es, unter die Top 50 der Weltrangliste zu kommen. Vor gut einem Jahr war ich im Ranking auf Platz 324, vor Wimbledon dann zwischen 80 und 84. Ich bin gut drauf, kann heuer die Top 30 schaffen. Und auch das Erreichen der Top Ten ist immer noch ein Traum von mir: Man muss nur geradeaus schauen und an die Ziele glauben.

 

Die Stolpersteine dazwischen sind alle zurückgelassen?

Paszek: Ich bin ein positiver Mensch, schaue immer nur nach vorne. Die Rückenverletzung, die Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele in Peking und all die negativen Dinge muss man im Sport ausblenden. Ich kann kämpfen, und Tennis ist meine Leidenschaft.

 

Gibt es ein persönliches Highlight in Wimbledon?

Paszek: Es waren alle Spiele speziell. In Runde eins stand ich gegen Ayumi Morita eigentlich schon vor dem Aus. Die meisten Emotionen waren schon in der Partie gegen Schiavone, da waren wir nachher alle fix und fertig. Und gegen Asarenka ist dann ein Traum in Erfüllung gegangen: ein Match in Wimbledon auf dem Centre-Court.

 

Das unter ziemlich schwierigen Bedingungen stattfand . . .

Paszek: Ja, wir haben es eigentlich nicht verstanden, warum wir zuerst auf Platz Eins spielen mussten und ein Doppel auf dem Centre-Court angesetzt war. Als es dann zu regnen begann und wir unters Dach wechselten, war es komisch zu spielen. Die Bälle sind anders geflogen, der Rasen war plötzlich nicht mehr so schnell. Aber alles in allem hat Asarenka verdient gewonnen. Für mich war es auf jeden Fall ein tolles Erlebnis, ich nehme lauter positive Gedanken aus dem Turnier mit.

 

Das Spiel gegen Asarenka war eigentlich knapper, als es das Ergebnis aussagt.

Paszek: Es waren ein paar enge Spiele dabei. Wictoria war heute definitiv die bessere Spielerin. Ich habe doch Probleme gehabt, dass ich mit meinem Spiel den Platz öffne, dass ich den Winkel finde, den ich auf den Außenplätzen jeden Tag gefunden habe.

 

Bleibt es weiterhin dabei: Papi Ariff ist Trainer, Mama Françoise organisiert?

Paszek: Ja, das funktioniert sehr gut. Ich bin sehr selbstständig, weiß, was ich brauche, kann mich sehr gut pushen. Mit 20 in einem Grad-Slam-Viertelfinale zu stehen, allein mit meinem Papi, das ist schon was. Für die Zukunft werde ich mir einen Schlagpartner oder einen Trainer für acht bis zwölf Wochen im Jahr nehmen, aber da werde ich mir bei der Suche Zeit lassen, es soll der Richtige sein.

 

In welchen Bereichen wird speziell gearbeitet?

Paszek: Am Aufschlag, besonders dem zweiten. Und die Arbeit an der Fitness, das ist aber ein ständiger Prozess. Das Allerwichtigste ist es, verletzungsfrei und gesund zu bleiben.

VN

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