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Mehr Zeit für die Väter im Land

Väter, die sich nach der Geburt um ihr Kind kümmern, sind in Vorarlberg rar. Die Väterkarenz wird hierzulande kaum angenommen.
Väter, die sich nach der Geburt um ihr Kind kümmern, sind in Vorarlberg rar. Die Väterkarenz wird hierzulande kaum angenommen. ©Fotolia
Bregenz - Novelle macht Papa-Monat bald für Vorarlberger Landesbedienstete möglich.

Im Burgenland wurde er soeben beschlossen. In Wien, Steiermark, Ober- und Niederösterreich gibt es ihn schon länger. Was in den meisten österreichischen Bundesländern bereits möglich ist, soll bald auch für Vorarlberger Landesbedienstete kommen: Sie können einen Papa-Monat in Anspruch nehmen. Also vier Wochen unbezahlten Urlaub gleich nach der Geburt ihres Kindes. Sie bleiben jedoch versichert, die Dienstzeit wird ihnen angerechnet. Und Neo-Väter haben somit die Möglichkeit, schon zu Beginn, während des Mutterschutzes, Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen und die Mutter zumindest einen Monat lang besser zu unterstützen.

„Die Novelle dazu wird gerade ausgearbeitet“, bestätigt Markus Vögel, Personalchef des Landes. „Ich gehe davon aus, dass die Dienstrechts-Novelle Ende November fertiggestellt und noch heuer in den Landtag eingebracht wird.“ Dann könnte sie Anfang des kommenden Jahres in Kraft treten.

Individuelle Lösungen

Bis jetzt habe es in der Personalabteilung wenig Nachfrage gegeben, erklärt Vögel. Einzelne Anfragen habe man über Sonderurlaubsregelungen individuell gelöst. „Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit der Bekanntgabe auch zu einer intensiveren Nachfrage kommt“, sagt der Personalchef.

Für Väter im Bundesdienst gibt es den Papa-Monat seit Anfang des Jahres. In Anspruch genommen wurde er bis Anfang Oktober von insgesamt 138 Männern. Forciert wurde er von SPÖ-Beamten- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Sie hegt Pläne, das Angebot auch in der Privatwirtschaft zu verankern und über das Kindergeld zu finanzieren.

Heinisch-Hosek erhofft sich, dass der Papa-Monat auch Lust auf die Väterkarenz macht. Die wird nämlich bislang in Österreich schlecht angenommen. Und Vorarlberg ist bundesweit Schlusslicht: Nur zwei Prozent aller Väter nehmen die Möglichkeit, in Karenz zu gehen, tatsächlich wahr. In der Landesverwaltung fand sich 2009 und 2010 gar eineinhalb Jahre lang kein einziger Vorarlberger, der die Väterkarenz in Anspruch nehmen wollte. (VN)

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