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Magazin veröffentlicht neue Mohammed-Karikaturen

Das französische Satire-Magazin "Charlie Hebdo" hat am Mittwoch ein 64 Seiten umfassendes Sonderheft mit einem Comic zum Leben des islamischen Propheten Mohammed veröffentlicht. Damit steht möglicherweise neuer Ärger um Karikaturen des Propheten bevor.


Im September hatte eine “Charlie Hebdo”-Ausgabe mit Mohammed-Karikaturen zu weltweiten Protesten geführt, im November 2011 wurde die Redaktion des Magazins Opfer eines Brandanschlages nachdem eine Sonderausgabe mit dem Titel “Charia Hebdo” veröffentlicht worden war. In einer ersten Reaktion verwies die Sprecherin der französischen Regierung Najat Vallaud-Belkacem auf die Meinungsfreiheit. Dem Sender France 2 sagte sie gleichzeitig: “Es ist nicht notwendig, Öl ins Feuer zu gießen.”

Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung hat der Chefredakteur von “Charlie Hebdo”, Stephane Charbonnier, die Sondernummer mit dem Titel “La Vie de Mahomet” (Das Leben des Mohammed) verteidigt. Es handle sich um eine Comic-Biographie, die auf Texten von muslimischen Kolumnisten basiere. “Es ist eine vom Islam autorisierte Biographie, weil sie von Muslimen verfasst wurde. Es handelt sich um eine Zusammenstellung dessen, was über das Leben von Mohammed von muslimischen Kolumnisten geschrieben worden ist, und wir haben das ganz einfach in Bilder übertragen,” so Charbonnier.

Kritik kam allerdings von irakischer und türkischer Seite. Ibrahim Kalin, ein enger Berater des türkischen Premierministers Erdogan, bezeichnete den Comic bereits vor seiner Veröffentlichung als “eine Provokation”. “Ich raten den Muslimen ihn zu ignorieren,” schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Auch der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Tamin Mehmanparast, verurteilte die geplante Sondernummer noch vor der Publikation und forderte rechtliche Schritte.

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